Manchmal, wenn ich befürchte, ich halte es keine Minute länger aus, möchte ich mir am liebsten einfach die Decke über den Kopf ziehen. Gedanklich und tatsächlich tue ich das dann gelegentlich sogar. Ich ziehe mir die Decke über den Kopf. Vergrabe mich darunter. Liege ganz still da. Konzentriere mich auf meinen Herzschlag. Und atme tief durch. Danach geht's mir meist besser.
Es gibt Zeiten, da hilft das nicht. Zeiten, in denen ich einfach keine Sprache habe. Nicht reden kann und will. So wie jetzt. Ich bin wütend. Wütend darauf, dass sein Herz einfach versagt hat. Wütend darauf, dass er einfach gestorben ist. Wütend darauf, dass er in diesem Scheißsarg lag - mit einem Lächeln auf den Lippen. Wütend darauf, dass nichts mehr sein wird, wie es war, weil er unendlich fehlen wird. Wütend darauf, dass ich nicht weinen kann. Wütend darauf, dass ich einfach nicht reden kann. Wer bestimmt eigentlich, wann die Lebensuhr des Einzelnen abgelaufen ist? Antworten habe ich keine. Kein Gedanke, kein Gefühl lässt sich wirklich greifen - zu Worten formen. Ich laufe über und bin trotzdem furchtbar leer. Momentan finde ich den Zugang zu mir selbst nicht.
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Gesellschaft für menschliche Schicksalssteuerung mbh & Co KG – S01E01
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1. Kapitel „Manchmal soll eine Tür nicht etwas wegschließen. Manchmal, soll
sie einfach nur verhindern, dass etwas durch sie durch kommt.“ Unbekannter
Verf...
vor 14 Stunden
Du leidest definitiv am Perisyndrom. Posts Nachts um 3.00 Uhr schreiben ist eigentlich meine Aufgabe. :/
AntwortenLöschenOhne das Übliche was man jetzt so sagen würde - Lass es einfach zu, mehr kannst du nicht tun.
Lg Peri
In meiner Vergangenheit war es ein betrunkener Vertreter mit überhöhter Geschwindigkeit, der über die Lebensuhr einer Einzelnen bestimmt hat.
AntwortenLöschenEs geht vorbei. Dauert zwar lange, aber irgendwann ist es soweit. Und wenn es soweit ist, kommt das schlechte Gewissen, weil es vorbei ist und zu verblassen beginnt, dein Leben weitergeht.
Wer über die Lebensuhr bestimmt, darüber gibt es wohl tausend Gedanken, Erklärungen, Theorien. Ich nenne es für mich einfach Schicksal. In meiner Vergangenheit ist es in Form von Krebs gewesen, der meinen Ex ereilt hat.
AntwortenLöschenDeine Reaktion ist nur normal. So ähnlich ging's mir damals auch...
Ich verfolge deinen Blog nun schon seit einiger Zeit.
AntwortenLöschenDar man fragen wer denn eigentlich gestorben ist,nachdem du in letzter Zeit soviel darüber geschrieben hast?
Da kann man eigentlich nix zu sagen, ohne dass es wie eine Floskel klingt....
AntwortenLöschenIch weiss wie es dir geht, glaub mir...
Wer über die Zeit bestimmt, kann ich dir leider auch nicht sagen. Jedoch weiss ich, dass die Zeit, die wir mit jemanden verbringen dürfen, nur deswegen kostbar ist, weil sie begrenzt ist.
AntwortenLöschenWenn wir uns dessen bewusst werden, können wir diese Momente auch viel mehr geniessen.
Natürlich ist dies kein Trost. Allerdings glaube ich auch nicht, dass es Worte gibt, die einen in solchen Momenten trösten können.
Bleibt nur: fühl dich virtuell (unbekannterweise) gedrückt!
du liebe,
AntwortenLöschenwas mir dazu einfällt....:
alles was uns im außen begegnet - hat im innen sein ursprung- und dient uns als spiegel....!
vielleicht passt es.....
...wie auch immer- ich drücke dich virtuell ganz lieb
sabine
Äh, Frau Evo,
AntwortenLöschener ist doch genau dort, wo du ihn vermisst! Vielleicht werde ich noch eines besseren belehrt, aber zum gehen lassen gehören immer zwei. Du kannst doch nicht wirklich sauer sein, dass jemand gestorben ist! Er ist doch noch da, schon mal alleine weil er Dich beschäftigt. Ich fand schon immer, dass es die größte Zeitverschwendung ist, jemandem nach zu trauern, der gehen muss. Der vielleicht nicht gehen wollte. Und ehrlich gesagt finde ich, dass jeder Tod respektiert werden sollte, auch wenn man es scheiße findet, dass jemand nicht mehr da ist.
@Peri: Das wird eine Feldstudie, wann das Schlafdefizit so enorm ist, dass ich quasi schon beim Hinlegen einschlafe. Das alte Phänomen derzeit, sobald ich liege und das Licht aus ist, laufe ich zur Hochform auf & bin hellwach.
AntwortenLöschenIch versuchs :)
Danke.
@Thumbsucker: Das tut mir leid.
Ja, ich weiß... in den Momenten hilft es, daran zu denken, dass derjenige wollen würde, dass man weiterlebt und dabei glücklich ist. Und irgendwann kommt der Punkt, an dem der dumpfe Schmerz der Dankbarkeit und schönen Erinnerungen weicht.
@Chiefjudy: Traurig sowas. Ja, vielleicht ist es Schicksal - ich weiß es nicht. Mich erinnert das wieder an ein Gespräch, dass ich vor einer Weile mit einer streng gläubigen Katholikin, über den Glauben an Gott in einer solchen Situation, geführt habe... dass sich mir zunehmend erschließt.
Mhmmm wahrscheinlich ist es einfach auch die Hilflosigkeit zusehen zu müssen, wie sich die Menschen, die man liebt mit dem Verlust quälen und nicht wirklich helfen zu können, denn letztlich bleibt jeder ein Stück mit seinem Schmerz allein.
@Anonym: Ein sehr enges Familienmitglied, mit Mitte 40.
@Exhausted: Hach... :(
@Casi: Das unterschreibe ich genau so. Es bringt einen dazu sich wieder aufs Wesentliche zu konzentrieren, Dinge zu überdenken, neue Wege zu gehen, mehr zu leben und geniessen - bewusster.
Danke.
@Sabine: Ich habe lange über Deine Worte nachgedacht und ja, es passt tatsächlich. Erschreckend.
Drück Dich. Danke.
@Frau Doktor: Ich gebe mir Mühe genau das zu tun und ich weiß, dass ich es nicht ändern kann und akzeptieren muss. Nur zwischen dem, was man weiß und dem was man letztlich fühlt, liegen ab und zu Welten. Leider. Und es dauert ein paar Tage bis es sackt.
Also ich 3.00 Uhr Nachteule fühls dir nach, wenn auch anderem Anlass.
AntwortenLöschenWir werden sehn. Ich geh davon aus, dass ich am Samstag nicht mehr kann. :)
Lg Peri