Zwei Menschen betreten einen Raum. Es gibt kein bestimmtes Ziel, keinen Vertrag, keine Bedienungsanleitung und keinen Notausgang. Ich bringe Angst mit, er Vertrauen. Ich werfe mit Fragen, er fängt sie mit offenen Händen. Ich teste Grenzen, er nennt es Herausforderung. Er balzt, ich kontere – manchmal einfach mit einem Augenrollen. Dann ist da diese Art von Stille, die Platz schafft. Raum für Nähe, die kein Tempolimit kennt. Und irgendwo dazwischen erzählen wir uns die Dinge, die sonst keiner sehen darf. Die guten, die kaputten und die mit der Aufschrift „Vorsicht, kann bei Berührung explodieren“. Und es passiert etwas, das sich nicht benennen lässt, aber seltsam richtig anfühlt. Leicht und im Flow.
Es fühlt sich an wie ein System, das sich selbst austariert und gefunden hat. Wie ein Spiel, das keiner gewinnen muss, weil beide freiwillig mitspielen und bleiben. Ohne Agenda. Ohne Druck. Nur zwei Menschen, die sich gegenseitig aufmachen. Wort für Wort, Bild für Bild, Kuss für Kuss, Hemdknopf für Hemdknopf.
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