Freitag, August 26, 2011

punktlandung.

Ich bin eine Frau. Das heisst: ich rede gern und viel. Fasse mich selten kurz. Rede unaufgefordert. Ohne Unterbrechung. Sogar auf die Gefahr hin meine Umgebung zu Tode zu langweilen. Jedoch stelle ich in den letzten Jahren vermehrt fest, dass ich anderen - in gewissen Situationen - nicht mehr zuhören kann und will. Im Job zum Beispiel. Das ist Arbeit. Kein Sex. Ich benötige kein Vorspiel. Und kein Nachspiel. Am liebsten habe ich es kurz und bündig - Sachen auf den Punkt gebracht. Fertig. Meine Wunschvorstellung.

Wenn allerdings zu viel ausgeschmückt und herumgeredet, dann das Ganze noch mit reichlich ääääh's künstlich in die Länge gezogen wird, schaffe ich es meist kaum noch zu verbergen, wie sehr mich so etwas grundsätzlich nervt und langweilt. Nein, das war gelogen. In Wahrheit bemühe ich mich seltenst irgendetwas zu verbergen, sondern falle anderen direkt ins Wort, mal mehr oder weniger charmant - mit der Aufforderung auf den Punkt zu kommen.

Noch mehr nervt es mich aber, auf Fragen keine Antworten zu bekommen. Man stellt eine klar formulierte Frage und bekommt erstmal aufgetischt, wie es dazu kommen konnte und wer, was und vor allem wann gesagt und wie es jemand anderer verstanden hat. Und so weiter... Naja für mein Verhalten in solchen Situationen werde ich wohl leider nie für den Friedensnobelpreis nominiert werden. Macht aber eigentlich auch nichts, denn bei diesen Verleihungen wird ohnehin zu viel geredet.

12 Kommentare:

  1. Wie wahr, wie wahr!
    Dieses Rumgesülze geht mir auf auf die Eier, dass es eine Art hat.
    Frage - Antwort. Das wäre super.
    Bisher bin ich aber noch immer zu höflich, meine Position darzulegen und die Labertaschen zu unterbrechen.

    So viel Lebenszeit könnte man mit anderen, schönen Dingen verbringen...

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  2. Paradoxerweise sind Männer nach meiner Erfahrung in Meetings viel schlimmer als Frauen.

    Sie können sich einfach nicht kurz fassen, müssen sich verbal auf die Brust klopfen, um anderen zu demonstrieren wie vermeintlich toll sie sind und (das Allerschlimmste) sie brauchen ein Warm up mit Schwanz- bzw. alternativ Rasenmähervergleich. Furchtbar. Ganz furchtbar! Nie fangen Meetings pünktlich an, weil erst die neuesten Rasenmähermodelle diskutiert werden müssen.

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  3. Hach, ich mag Dich ja so. Irre Symapthie, echt. Weil: auf den Punkt gebracht. Punkt.

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  4. Diese Phänomen beobachte ich bei unseren älteren Mitarbeiterinnen, schauderhaft, ich hoffe, ich werde im ALter nicht auch mal so schwerfällig

    Schönes Wochenende Shoushou

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  5. Ich lauf Amok!
    Ich kenn das zuuuuu gut, immer muss man diplomatisch sein und sieben mal um den Brei rum reden, bevor man mal ganz vorsichtig zum Punkt kommen "darf". Und wenn man dann mal direkt was sagt, reagieren alle so als hätte man auf den Tisch gekotzt!

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  6. Die Kunst Geschichten gut erzählen zu können oder Sachverhalte kurz und bündig auf den Punkt zu bringen beherrschen die wenigsten Menschen. Wobei man da im Alter milder wird, nicht jeder langatmige Erzähler ist gleich ein schlechter Mensch, allerdings kann ich das trotzdem nur schlecht ertragen.

    Kinder können das in der Regel nur ganz ganz schlecht, gewöhn dich lieber schonmal daran ...

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  7. Da kann ich Vanilla nur zustimmen: Gewöhne Dich schonmal dran. Kinder können das nicht.

    Mir hat übrigens mal einer gesagt, den ich darauf hinwies auf den Punkt zu kommen: "Ich habe keine Zeit mich kurz zu fassen...."

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  8. Ich bewundere ja Leute, die ewig reden können, ohne irgendetwas zu sagen. Irgendwie. Aber mich nervt es auch, gewaltig.

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  9. Kann ich sehr gut verstehen. Ich bin da nämlich ganz untypisch für eine Frau:
    Ich hasse jedes überflüssige Wort. Nicht nur im Job, sondern auch privat. Mir wurde deshalb schon desöfteren Wortkargheit, bzw. mangelnde Kommunikationskompetenz vorgeworfen.

    Der Witz dabei aber - wenn ich was aufschreibe (email, Blog etcetc), kann ich eher "quatschen". Aber mit dem Reden hab ich's nicht so.

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  10. Schön. Ich finde auch beides sehr schön, wenn es denn im richtigen Rahmen steht. Lang und episch auf der Dichterlesung ;-)
    Pünktlich, sachlich, knapp auf Meetings und in Fachrunden. ;-) Alles hat seinen Platz.
    Ganz wichtig ist, gerade bei langen Reden, das der Sprecher auch sprechen kann - dann kommt auch keine Langeweile auf.

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  11. wie recht du hast - rumgequatsche geht mir auch auf den senkel. leider kann man's bei "kunden" nicht unterbinden...

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  12. Genial. Hört sich an, als hättest du mich beschrieben!

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