Keine Ahnung, wie es euch geht, aber ich für meinen Teil habe die genialsten Eingebungen, wenn ich im Bett liege. Überhaupt, fallen mir nach 23:00 grundsätzlich die absonderlichsten Dinge ein, derer ich so habhaft werden kann, das allerdings nur für den Fall, dass ich vorher nicht schon eingeschlafen bin.
Aus diesem Grund liegen stets Zettel & Stift neben meinem Bett. Mein Paps überließ mir einst ein Diktiergerät, damit ich, wenn ich meine vor-REM-phasischen Geistesblitze habe, diese unmittelbar auf ein Band sprechen kann und mir all diese wunderbaren Motive nicht über Nacht aus dem Kopf rieseln, mit meinem Speichel in das Kopfkissen gesabbert (anderes Thema - ich weiß nicht mal, ob ich das überhaupt tue. Selbstverständlich nicht, aber das ist eine dieser Peinlichkeiten (zusammen mit schlafwandeln, im Schlaf reden und falsch singen) die man lieber immer für sich behält. Sabbern, deswegen finde ich es gar nicht schlecht allein zu schlafen, unter anderem deswegen um genau zu sein. - Wer weiß, wie blöd, ich dabei aussehe mit völlig entspannter Gesichtsmuskulatur). Wo war ich?
Richtig, Themen der Nacht, Gedanken, Inhalte und Stories, an die ich mich blöderweise morgens regelmäßig nicht mehr oder nur bruchstückhaft erinnere. Nun ist es allerdings so, dass sich tolle Sachen nachts hervorragend denken, aber erstaunlicherweise nicht sprechen lassen, und schon gar nicht auf ein Diktiergerät. Zumindest nicht von mir. Gesprochen hören sich tolle Gedanken meist ziemlich fad und wenig inspirativ an. Peinlich wird es dann am nächsten Morgen, für den Fall, dass ich mich tatsächlich entblödet habe zu reden, auf Band. Habe ich einmal gemacht. Nie. Nie. Nie wieder. (Ein Mann würde diese Art Spielchen im Schlafzimmer wahrscheinlich arg bedenklich finden und mich für vollständig irre halten. Alternativ müsste er halbblind, fast taub sein oder einen verdammt guten Schlaf haben, um nicht einem Herzinfarkt zu erliegen, wenn ich spontan hochschnelle, das Licht einschalte und losschreibe.)
Was ich eventuell auch unbedingt unterlassen sollte, ist: dem Drang Menschen zu später Uhrzeit anzurufen oder nachts dringende persönliche und sehr ehrliche Sms zu schreiben nachzugeben. Tribut an massives Mitteilungsbedürfnis zollen, schön und gut, aber nicht nach 12h Arbeit, einer Sportsession, einem chronischen Schlafdefizit und 2 Gläsern Martini. Schlimm ist der Morgen danach, wenn man etwas beschädigt die Augen aufschlägt und glaubt bzw. im nächsten Moment inständig hofft, man hätte alles nur geträumt, um beim Blick in die gesendeten Nachrichten oder Telefonliste festzustellen, dass das leider kein Traum war. (Warum passiert das fast ausschließlich Frauen?) NOTIZ AN MICH SELBST: besser einfach ins Bett gehen, niemanden anrufen, weder Diktiergerät noch Mobiltelefon mit ins Bett nehmen. Einfach sein lassen!!! Alternativ einen Spaten neben dem Bett deponieren!
Ein normales Leben vortäuschen. Eloquent, kontrolliert, erfolgreich und unergründlich.
Das sollte ich mir mal hinter die Ohren schreiben.