Mittwoch, August 12, 2009

Waagschale

Manchmal, nur manchmal überkommen mich Wellen der Traurigkeit. Unerwartet und überwältigend. Wenn ich an der Supermarktkasse stehe. Wenn ich Auto fahre. Wenn ich Radio höre, mir die Fußnägel lackiere, ein Buch lese. Wenn ich wie besessen in die Pedale meines MTB trete oder auf einen Sandsack einschlage. Wenn ich arbeite. Wenn ich morgens aufwache. Wenn ich in Gesellschaft eines tollen Mannes bin. Wenn ich tanze. Wenn ich Spass mit Freunden habe. Wenn ich lache und glücklich bin. Manchmal mitten im Gespräch. Dann fühlt es sich an, als würde mir die Luft zum Atmen wegbleiben.

Und im Kopf hämmern die Gedanken. Wann ändern, was kaum zu ertragen ist? Wie ertragen, was nicht zu ändern ist? Welchen Weg einschlagen? Kämpfen auf verlorenen Posten oder per aspera ad astra? Und woher das Wissen für diese Entscheidung nehmen, wenn selbst die Ratschläge so vielzählig wie Sand am Meer sind? Kopf, Bauch oder Herz? In diesen Momenten wird das Lächeln zum Kraftakt und trotzdem ist es stets präsent.

7 Kommentare:

  1. War es wirklich (die ganz große) Liebe, „wenn sie Stürme nicht überstehen konnte“?

    Aber trotzdem haben wir auch diesen (vermeintlich ganz großen) Lieben „viel zu verdanken“. Wir haben viel erlebt. Höhen wie Tiefen. Wir haben uns weiterentwickelt. Es hat uns aber auch geprägt. Positiv gesehen vielleicht noch etwas menschlicher gemacht. Uns näher an unser Selbst gebracht.

    Nun ist die (ganz große?) Liebe abgeschlossen. Und die tiefen Gefühle sind leider doch geblieben. Und es ist eine Leere entstanden, manchmal unerträglich.

    Aber wäre es wirklich gut, sich wieder „in das Alt(bewährte)e reinzuhängen“? Und gibt uns das Ganze nicht auch eine neue Chance? Besseres und (noch viel, viel) Schöneres zu erleben?

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  2. tja ... genau dieses gefühl kenne ich nur zu gut ... nichtw egen der grossen liebe, aber gründe gibt's trotzdem mehr als genug ...

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  3. Wie sagte der grosse Dichter Stefan Remmler..alles hat ein Ende nur die Wurst hat 2..stimmt..und die anderen Würstchen können genauso gut schmecken..los jetzt..Kopf hoch und nach vorne schauen..hinten war gestern und gestern ist weg..

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  4. Und ich stehe bei all diesen Argumenten wie ein Fels in der Brandung. Evo ich komme mir gerade ziemlich bescheuert vor.

    "per aspera ad astra" funktioniert. Die ganzen Ratschläge sind alle gut, nur musst du dich erstmal grundlegend entscheiden, der Rest wird dann mehr oder minder schwieriger. Ich hoffe du findest die Kraft dazu.

    Lg Peri

    Ps: Ich solle dich doch mal ganz lieb vom Zwerg grüßen.

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  5. unerwartet. ja, das kenne ich. und man kann es keinem plausibel erklären, wieso es einen gerade "jetzt" überkommt. *seufz*

    aber das ist doch nur der beweis, dass wir menschen sind mit gefühlen. stell dir vor, solche situationen wären einem völlig fremd? würden wir uns dann auch über negative geschehnisse gedanken machen? über uns selbst?

    nein, ich denke, es ist gut so. ich leihe dir jetzt mein standardzitat für schlechte tage:

    "Das Böse ist die Triebfeder des Guten"

    So long!

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  6. Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht.

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  7. ...Ich weiss wie du dich fühlst... heute im Auto, an der Supermarktkasse und beim Radio hören... das gleiche Gefühl!!

    Ich bekam gestern einen Ratschlag, der da lautete:
    How much i love myself!!
    Wieviel bist du dir Wert, das alles mitzumachen..diesen Schmerz, die Traurigkeit.
    Ich bin mir jedenfalls soviel Wert, das ich das nicht mehr will.... aber daran arbeite ich.
    Für mich persönlich hat mich mein Herz/Bauch belogen.... ich hatte das Gefühl von Liebe, aber es war eher das Gefühl der Angst vor mir selbst. Die Einsamkeit, die Erinnerung. Und ich bin bereit daran zu arbeiten.... :)
    Drück dich!!

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Ein Hinweis. Ein Blog gehört nur dem Schreiber und ist für ihn der Ort, um alles abzuladen - egal ob nichtssagend, reflektiert, unreflektiert, gewichtig, emotional, scheisse oder sonst was. Ein Blog ist auch ein bisschen als Zugang zu den Gedanken eines Menschen zu sehen, d.h. es ist ein Privileg mitlesen zu dürfen.