Und jetzt? Jetzt ist sie ein Teenager. Sie nennt mich regelmäßig „Mutter“, wenn sie mich ärgern will. Benutzt neuerdings Wimperntusche, trägt bauchfreie Tops, stylt wirklich jedes Outfit und rollt die Augen, als wäre es ein Sport. Und trotzdem braucht sie noch so viel Liebe, Nähe und Rückversicherung, auch wenn sie sich manchmal schon ein bisschen zu cool dafür fühlt. Neulich in der Stadt erklärte sie mir mit ernster Miene, dass sie ab sofort meine Hand nicht mehr in der Öffentlichkeit nehmen könne, falls uns Kids aus der Schule begegnen. Meistens vergisst sie es aber schnell wieder und greift doch nach meiner Hand. Mal sehen, wie lange noch. Ich halte sie, solange ich darf.
Es ist verrückt, wenn ich sie anschaue und mich selbst in ihr sehe. Sie sieht aus wie ich in ihrem Alter – nur klüger, witziger, empathischer. Sie reift zu einer wunderbaren Persönlichkeit heran. Mein kleiner Nerd. Ich liebe unsere Gespräche, ihr Lachen, ihre Gedankengänge. Ich sehe, wie sie sich selbst findet, ihre Fähigkeiten begreift, wie sie mutiger wird, wie sie die Welt erobert. Und ich weiß, sie wird ihren Weg gehen.
Es ist schon wild, wenn ich auf den Weg zurückschaue, den wir gegangen sind die letzten Jahre. Ich habe mir so oft Sorgen gemacht, ob ich das alles allein schaffe. Ob sie heil bleibt. Ob wir heil bleiben. 7,5 Jahre nur wir zwei. Nächte voller Fragen, Tage voller Verantwortung. Und heute sehe ich uns und denke nur: „Verdammt, wir haben das richtig richtig gut gerockt.“ Wir sind so ein krasses Team. Und ja, unser Team ist ein Stück gewachsen dieses Jahr und selbst das läuft besser, als ich es mir hätte wünschen können. Es fühlt sich so natürlich an, als hätte es nie anders sein sollen. Wir sind einfach solche Glückskinder.
Hip hip hooray, Du Rakete!
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