Donnerstag, Juni 10, 2010

gedacht.

Wir treffen uns drei Monate nach dieser Party, auf der wir uns begegnet sind, und dann noch einmal. Und noch einmal. Und noch einmal. Und noch einmal. Und dann ist es immer noch gut. Abgesehen von zwei-drei winzigen Panikattacken, die sich Dank autogenen Trainings und den Worten "Jetzt spinnst Du aber.", der Grundschulfreundin, wegatmen haben lassen. Normalerweise ist es doch beim zweiten Mal meistens scheiße!? Mhmmm langsam gewöhne ich mich an den Gedanken, dass es zur Abwechslung auch einfach mal einfach sein kann.

Morgen ist er wieder da. Ich freue mich. Sehr. Und stelle fest, dass er mir sogar ein bisschen gefehlt hat und ich ziemlich oft an ihn gedacht habe. Beängstigend. Aber vielleicht wird es ja auch ausnahmsweise erst dieses Mal furchtbar. Eigentlich weiss ich, dass genau das nicht passieren wird und das macht mir ein bisschen Angst. Stattdessen möchte ich ihn gern ununterbrochen einatmen, küssen, berühren, seinem Herzschlag, seinen Erzählungen und seinem Leben lauschen. Einfach so. Nur wie und vor allem wann sagt man, z.B. dass es vorher eine Liebe gab, die durch einen tödlichen Autounfall beendet wurde? Das Leben daraufhin durcheinander geriet? Dass man immer noch Tage hat, an denen man einfach traurig ist? Dass man Angst hat, wieder zu lieben und jemanden zu verlieren?... Sollte man das überhaupt erzählen? Es ist immerhin ein Teil von mir, wenn auch kein schöner, fröhlicher/ lustiger.

10 Kommentare:

  1. Natürlich wird es ganz furchtbar. Furchtbar toll. Das was du da fühlst ist Lampenfieber und das Ablegen von Schmetterlingsraupen im Magen ;-)

    Erzähls ihm, wenn der Moment da ist. Du wirst schon merken wann, es wird lange Spaziergänge, lange Abende im Biergarten und in der cocktailbar geben, in denen man sich sein Leben erzählt... das nennt man Kennenlernen. Und da wird es einen Moment geben, der passt.

    Ich wünsch euch einen tollen Abend und freu mich auf Samstag!

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  2. June hat recht! Es wird diesen Moment geben, in dem es passt, es einfach aus dir heraus will. Und das ist gut so.

    Ich wünsch dir alles Glück dieser Erde.

    Der Sommer gehört dir! ;-)

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  3. stimmt, June hat es auf den Punkt gebracht.

    Leg dir den Mann und den Sommer auf dein Herz.

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  4. Wenn du es erzählen möchtest, dann mach das. Aber du mußt das sicher nicht "beichten", weil du bist damit so vollkommen und unvollkommen wie jeder. Natürlich hat jeder nicht deine Geschichte und es war schlimm für dich. Aber jeder hat seine eigene Geschichte und viele haben ein Trennungstrauma und Ängste, sich zu verlieben und den anderen zu verlieben. Irgendwann habt ihr sicher einfach das Bedürfnis, eure Geschichten auszutauschen. Viel Spaß :).

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  5. Süsse, glaub' mir, es wird schön werden. Versuch einfach, die Ängste zu verbannen. Ganz nach hinten. Denk nicht daran, was vielleicht irgendwann mal passieren könnte. Geniess den Moment. Und hab' ein wunderschönes Wochenende :D

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  6. ... und wenn Du magst, und es einen "guten" Zeitpunkt (eng aneinandergekuschelt irgendwo)gibt, erzähl es ihm doch einfach!

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  7. Ist das nicht immer die Angst - zu verlieren? Vor allem, wenn man weiß wie schwer das ist und dass man nichts machen kann, außer warten bis die Sonne wieder scheint.

    Ich glaube nicht, dass es dir wirklich um den richtigen Zeitpunkt geht. Der kommt, wenn du besonders viel Nähe spürst und wenn du ihm erklären willst, wer du bist und woher du kommst. Ich bin ja ein großer Fan des Begriffs "sich erkennen" in der Bibel. Die haben ja nicht miteinander geschlafen, die haben sich erkannt. Ein sehr großartiger Begriff - wobei ich nicht glaube, dass sich damals jeder immer nur erkannt hat. Viele wollten wahrscheinlich nur Sex. Aber was kümmert mich das Leben der anderen :-)

    Man weiß ja theoretisch, dass alles ein Ende hat. Man möchte aber dringend hören, dass es nicht so ist. Und es ist natürlich ein ganz schweres Erbe, das der (wie ich vermute) junge Mann antritt. Es ist eine Sache, wenn man Angst hat, dass der Mann einen verlässt. Da kann man sich im Zweifelsfall mündliche Garantien einholen, sogenannte "sweet nothings". Eine ganz andere Sache ist es, der neuen Liebe aufzuerlegen nicht zu sterben.

    Ich denke, du fragst ob du das überhaupt tun kannst - nicht wann. Kannst du. Musst du schon fast. Sonst denkt sich der Mann jedesmal wenn er in ein Auto steigt und du ihn nicht gehen lassen willst, dass du eine hysterische Alde bist, ohne große Affinität zur Automobilindustrie und mit einem Hang zum kletten (NICHT klettern).

    Nur kann eben keiner eine Garantie abgeben, grad wenn´s um den Tod geht.

    Du machst das schon und du machst das gut. In der Zwischenzeit knutschen ist auch nicht verkehrt.

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  8. Du wirst merken, wenn der richtige Zeitpunkt da ist. Und er wird Verständnis haben, wenn er Dich wirklich liebt, denn kein Mensch ist ein unbeschriebenes Blatt (zumindest ab einem gewissen Alter ;)), und wer auch nur ein wenig einfühlsam ist, der wird auch verstehen, daß das kein "normales" Beziehungsende war und Du dementsprechend reagierst.

    Zumal ihm klar sein muß, daß - so brutal sich das jetzt auch anhört - der andere ihm ja eh keine Gefahr mehr sein kann...

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  9. Ich schließe mich an: Du wirst es instinktiv merken, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, ihm das zu sagen. Und die Angst zu lieben und wieder zu verlieren tragen doch viele in sich. Ich inklusive. Genieße die tolle Zeit und mache dir nicht zu viele Gedanken, sondern "let it flow". Das hat mir vor einigen Monaten auch jmd geraten und es hat wunderbar funktioniert! :o) VLG aus Dortmund und ich freu mich für dich!

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  10. @June: Tsssss, ich habe doch kein Lampenfieber ;)) Du hattest recht, es war furchtbar toll - aber war ja ziemlich klar.

    Hach, ich drück Dich :D - Deine Worte haben mich vorweg echt beruhigt. Ein bisschen. Da das doch ganz schön in mir gearbeitet hat.

    @Lilly: Yeah, das wird ein guter Sommer :) Glaube ich.
    Danke Dir.

    @Vanilla: Genau das mache ich :) und es fühlt sich gut an.

    @Tina: Vollkommen unvollkommen, gefällt mir :) So ist es.
    Natürlich hat jeder eine Geschichte, Ängste und irgendwelche Altlasten und ich möchte mit meiner "Geschichte" auch keinen Preis gewinnen oder bemitleidet werden, weil ein geliebter Mensch gestorben ist. Überhaupt nicht. Ich suche nur meinen Weg, damit bestmöglich umzugehen und zu leben. Und ich verspüre erstmals das Bedürfnis darüber zu reden, vielleicht einfach damit er mich besser versteht, weil ich ihn wirklich sehr mag und er mir wichtig ist.

    @Nili: Es war schön :) und ja, ich geniesse ausschließlich den Moment und konzentriere mich aufs Hier und Jetzt. Und als wir am Lagerfeuer neben der Spree saßen, hab ich's ihm erzählt. Ganz kurz. Und er war immer noch toll.

    @Frau Doktor: Ich fühle mich von Dir erkannt. Wiedermal ;)) ...Du hast recht, es war der Gedanke: "kann ich es überhaupt tun?". Eben weil ich nicht möchte, dass er das Gefühl hat, irgendein Erbe anzutreten und ich vielleicht nur einen Ersatz suche... denn so ist es nicht. Ich vergleiche nicht und ich fühle mich nicht schlecht oder als würde ich ihn betrügen, erstmals. Mhmmm...

    Knutschen ist prinzipiell super :)
    Ich danke Dir und wünsche Dir, ach Du weißt schon Bescheid :)

    @Judy: Ich glaube nicht, dass man in dem Stadium schon von Liebe sprechen kann, oder? Er hat sehr verständnisvoll und toll reagiert.
    Du hast natürlich recht, ein Toter kann physisch keine Gefahr mehr sein... mit "Geistern" verhält es sich da schwieriger ;) Man muss wirklich loslassen, um ernsthaft was Neues zu beginnen.

    @Lady Vanilla: "Let it flow" :) ist auch mein Mantra und es funktioniert prima :))
    Liebe Grüße zurück und wie ich schon sagte, ich freue mich, dass Du Dich für mich freust :)

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