Freitag, November 14, 2025

was bleibt, wenn alles fällt?

Der Tag hat mir die Luft aus der Brust gedrückt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe geweint, lange, ohne mich zusammenzureißen. Sie sagt: Lass es zu. Hör auf, dagegen anzukämpfen. Man kann einen Wasserball nicht unter Wasser halten, ohne das er einem immer wieder ins Gesicht knallt. Und ja, sie hat recht. Wahrscheinlich bin ich deutlich besser im Erkennen als im Zulassen. Sie meint, ich hätte eine hervorragende Therapeutin abgegeben. Vielleicht, weil ich weiß, wie man durch Schutt geht und Dinge wieder neu zusammensetzt, ohne unterwegs liegenzubleiben.

Später habe ich ins Telefon geweint. Nur Atmen und Tränen. Und am anderen Ende jemand, der das ausgehalten hat. Einfach geblieben. Keine großen Worte, nur dieses ruhige „Wir schaffen das gemeinsam“. Nicht als Versprechen. Eher wie eine Feststellung, die schon existiert. Und genau das hat getragen. Mehr muss es manchmal nicht sein.

16:45 Uhr, Freitag, meine Wimperntusche hängt auf Halbacht - irgendwas zwischen Panda und Unfall. Egal. Der Abend wird es richten. Mädelsabend. Wir schließen uns nach Ladenschluss im Möbelhaus ein. Nicht ganz so glamourös wie ein Modegeschäft - man kann Möbel schlecht unbemerkt einstecken, aber ich wollte das schon immer mal machen. Wir werden Essen besorgen. Das Bier steht kalt. Türen zu, Welt aus.

Reicht für heute.

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