Ich habe etwas erlebt, das viel zu groß war, um es allein zu tragen. Etwas, das ich jahrelang weggeschlossen habe, damit ich weiter funktionieren konnte - für mich und mein Leben. Ich habe so lange durch Leistung, Kontrolle und Stärke kompensiert, dass ich irgendwann vergessen habe, wie es sich anfühlt, wirklich zu atmen. Ich habe funktioniert, gearbeitet, immer gelächelt, gehalten, was ich halten musste. Ich habe mich zusammengesetzt aus Teilen, die nie Zeit hatten zu heilen. Ich dachte immer, solange ich alles im Griff habe, bin ich sicher. Solange ich funktioniere, kann mir nichts passieren. Aber Kontrolle ist kein Halt. Kontrolle ist letztendlich nur ein beschissener Überlebensmechanismus. Und irgendwann sitzt Du dann da mit einem Taschentuch in der Hand und checkst endlich, nicht die Kontrolle hält Dich zusammen. Sondern die Angst davor, sie zu verlieren. Der Schmerz, den Du nie zugelassen hast. Die Erschöpfung, die Du nicht zeigen wolltest.
Was hält mich eigentlich wirklich zusammen? Mein Wille. Mein Verantwortungsgefühl. Meine Fähigkeit, immer weiterzumachen, egal wie stark mir der Wind ins Gesicht bläst. Der Mut, Hilfe anzunehmen. Und ich stelle immer wieder fest, ich bin so f*cking resilient. Ich falle nicht auseinander - ich setze mich neu zusammen.

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