Montag, Oktober 06, 2025

richtung.

Es gibt Begegnungen, die schleichen sich wie Echo ein. Kaum hörbar, aber sie bleiben. Zwei Menschen kreisen umeinander, wie Planeten mit eigenem Orbit, angezogen und doch vorsichtig, damit nichts kollidiert. Einer wagt Nähe, der andere zieht Linien in den Sand. Nicht aus Gleichgültigkeit, sondern aus Vorsicht. Weil das, was entstehen könnte, größer wirkt als das, was man kontrollieren kann. Zwischen ihnen nichts Lautes, nur ein stetiges Knistern, das nie ganz verschwindet. Man nennt es Abstand, dabei ist es ein Tanz. Ein Vor und Zurück, ein unmerkliches Ziehen unter der Haut. Zu früh, zu spät, zu nah, zu weit. Und irgendwann, ganz leise, ohne großes Zeichen kippt die Achse. Die Bewegung hört auf, das Muster bleibt stehen. Zwei Linien, die nie füreinander gedacht schienen, zeichnen plötzlich dieselbe Richtung. Kein Knall. Kein Feuerwerk. Nur ein stilles, unausweichliches "Jetzt“.

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