Samstag, September 27, 2025

protokoll.

Ich lag da. Und alles wurde stumm. Nicht leise, stumm. Kein Schrei, kein Flattern, nur das helle Summen hinter der Stirn. Das Flimmern in den Ohren, wenn Blut zu laut wird. Die Welt lief weiter. Ich nicht. Klebte zwischen zwei Atemzügen fest, die nichts mehr wollten. Hände ohne Auftrag. Haut ohne Grenze. Ich war nicht dabei. Nur noch ein Blick von außen auf etwas, das mal Ich war. 

Stillstand schmeckt nach Metall. Nach Raum ohne Wände. Kein Ja. Kein Ich. Kein Davor. Nur dieses Ausgeliehen-Sein. Entkoppelt. Entrückt. Der Körper wurde abgelegt, der Wille mit ihm. Die Zeit lief aus. Später dann: Protokoll. Lächeln wie ein Reflex. Schritte auf bekanntem Boden mit unbekannten Knochen. Haut wie Theaterstoff. Bewegungen auswendig gelernt. Der Schlaf meidet mich, wenn es dunkel wird. Weil der Körper mehr erinnert als der Kopf erlaubt. Dann flackert es unter dem Brustbein. Lautlos. Rückwärts. Ich tue dann, was man eben tut, zusammensetzen, richten, weitermachen. Man sieht es nicht. Man soll es nicht.

Manchmal, wenn es still wird, zu still, kriecht sie zurück die Ohnmacht. Ohne Bild, ohne Ton, aber mit Gewicht. Sie hockt im Zwerchfell, zieht die Schultern tief. Und dann weiß ich wieder, wie sich nichts anfühlt. Wie alles kippt, wenn niemand hält. Nur kurz.

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