Manchmal falle ich kurz zurück in Räume, in denen es zugig war. In Erinnerungen, die alles andere als schön sind. In Momente, die mich geformt haben wie kaltes Eisen unter einem Hammer. Es gibt Bilder, die sich nicht verabschieden, niemals. Sie wechseln nur den Aggregatzustand, von laut zu leise, von scharf zu dumpf. Aber sie bleiben. Immer. Ich fühle den alten Schmerz. Da ist dieses verdammte Friedhofstor in meinem Kopf. Dieses Geräusch, dieses Schlagen. Es trägt bis heute eine Endgültigkeit in sich, die kein Mensch je wieder aufmachen kann. Und manchmal, wenn ich nicht aufpasse, stehe ich wieder davor. Zehn Jahre später. Sechszehn. Scheißegal. Es rüttelt irgendwo in mir. Nicht lange, nur ein Atemzug. Aber es reicht, um mich still werden zu lassen. Eine Erinnerung mit scharfen Rändern. Und dann schaue ich neben mich, in das Jetzt. In jemanden, der mich anschaut, als hätte er begriffen, dass ich manchmal an Orten stehe, die man nicht erklären kann. Und plötzlich ist da nur Präsenz. Boden. Wärme. Ein Gegenpol zu all dem, was jemals kalt war. Ich muss mich manchmal selbst kneifen, weil das Leben jetzt weicher aussieht, als es sich anfühlt. Weil ich in mir drinnen noch auf harte Kanten vorbereitet bin und stattdessen Hände finde, die halten.
Ich verschwinde manchmal für eine Sekunde. Aber ich komme zurück. Immer. Und jedes Mal ein Stück mehr ganz.
Das Kompliment des Jahres 2025
-
Das Kompliment des Jahres 2025 bekam ich von einem Gesellschafter und
Geschäftsführer eine renommierten Wirtschafts- und Rechtsanwaltskanzlei. Im
Rahmen ei...
vor 1 Tag
