Donnerstag, November 13, 2025

vorbereitung.

Ich war jetzt zwei Stunden auf der Matte, nicht um mich zu verbessern, sondern um mich zu finden und nicht wegzurutschen. Um meine Gedanken zu ordnen, bevor sie mich überholen. Um den Lärm aus meinem Kopf zu atmen und das Zittern unter meiner Haut zu beruhigen. Morgen geht es weiter, tiefer, dahin, wo nichts mehr höflich formuliert ist. Wo man nicht mehr schiebt, nicht mehr verdrängt, wo alte Dinge wieder auftauchen und man stehen bleibt, statt weiter zu rennen. Das Aufbrechen beginnt. Ein vorsichtiges, manchmal brutales Umstellen der inneren Möbel, die man jahrelang nicht angerührt hat. Vorbereitung darauf ist kein Ritual, sondern ein Rückzug. Ein Liegen in der eigenen Wahrheit. Yoga hilft, nicht weil es leicht ist, sondern weil es mich zwingt in meinem eigenen Körper und Kopf zu bleiben, nicht wegzulaufen. Ich bin stiller heute, nicht schwächer. Nur näher an dem Teil in mir, der morgen viel Mut brauchen wird und sprechen muss.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ein Hinweis. Ein Blog gehört nur dem Schreiber und ist für ihn der Ort, um alles abzuladen - egal ob nichtssagend, reflektiert, unreflektiert, gewichtig, emotional, scheisse oder sonst was. Ein Blog ist auch ein bisschen als Zugang zu den Gedanken eines Menschen zu sehen, d.h. es ist ein Privileg mitlesen zu dürfen.