Freitag haben wir uns köstlich über Pärchen-Adventskalender und Weihnachtsgeschenke amüsiert. Ich sage nur: WMF. Wir haben so gelacht, dass der Bauch weh tat. Ich stand damals daneben, als ein Mixer im Karton übers Auto flog – vor Wut, weil sie noch ein Küchengerät bekam, das sie nicht wollte. Letztes Jahr gab es Retour einen Bräter und fancy Schneebesen im Überformat. Die Begeisterung war auch Freitag noch gut spürbar. Ich lieb die beiden. Ich selbst habe 2004 ein Küchengerät geschenkt bekommen. Jahre später habe ich es originalverpackt beim Auszug wieder zurückgegeben. Ich benutze bis heute das Aldi-Rührgerät für 7,99 € aus dem Jahr 2003. Es rührt verlässlich, will keine Kunststückchen machen und fordert keine Aufmerksamkeit. Reicht.
Das Kind bekommt seit immer einen selbstgefüllten Kalender. Das ist ein Ritual. Ich glaube, seit sie drei ist. Die ersten zwei Jahre hatte sie nachts ehrfürchtig Angst, einem Wichtel auf dem Weg zum Klo zu begegnen, der ihren Kalender kontrolliert. Deshalb hat sie im Dezember oft vorsichtshalber bei mir geschlafen. Es war aber auch der einzige Monat, in dem sie morgens schneller aufstand, als ich gucken konnte. Dieses Jahr findet sie einen gekauften Krimi-Kalender völlig okay. Den selbstgefüllten bekommt sie trotzdem, weiß sie aber nicht. Liegt bereits alles im Schrank, ich freue mich aufs Packen und Hübsch machen. Ich kenne es nicht anders. Bei uns gab es früher auch immer einen Selbstgefüllten. Ich mochte keine Vollmilch-Schokolade und damit waren die käuflichen Kalender damals raus. Erst 24 gebastelte kleine Papierkästchen von meiner Mutter, später einen Jutekalender. Ich fand das immer großartig. Ich glaube, ich habe den bekommen, bis ich ungefähr 25 war. Heute dürfen die Enkelkinder immer die Kalender-Säckchen an der Girlande im Flur öffnen bei meinen Eltern.
Mit dem Ex haben wir uns einen eigenen Kalender geteilt – jeder zwölf Türchen. Er die geraden Tage, ich die ungeraden. Ein klasse Konzept. Hat gut funktioniert, bis er es irgendwann vergessen hat. Danach gab es jetzt acht Jahre lang gar nichts mehr in die Richtung. Nun ist alles neu. Als die Untermieterin letzte Woche fragte, ob wir uns dieses Jahr denn gegenseitig Kalender machen würden, habe ich den kurzen Moment Panik in seinen Augen gesehen. Ich musste trotzdem lachen. Ich hab's gefühlt. Ich hatte bis dahin noch gar nicht darüber nachgedacht, ich war gedanklich noch nicht so weit, dass wir uns auf Weihnachten zubewegen. Der Dezember kommt jedes Jahr trotz allem sehr überraschend und Adventsstimmung ist bei mir bislang nicht aufgetaucht. Wie auch bei dem Stress ringsum.
Trotzdem: Es ist der 16.11.2025 und ich habe tatsächlich die ersten Weihnachtsgeschenke. Inhalte für zwei Kalender. Postkartenkalender für die Besten und meine Eltern. Kleine Überraschungen & Gutscheine fürs Team, weil wir unsere Weihnachtsfeier vorletzten Freitag spontan vier(!) Wochen nach vorne verlegen mussten. Wegen Terminhuddel. Es fehlen noch die persönlichen Briefe, die schreibe ich morgen. Ich bin erstaunlich gut in der Zeit. Da kann man ruhig mal klatschen!
Bleibt nur die Frage: Was schenkt man einem Vater, der alles hat und schon immer echt schwer zu beschenken ist? Ich kann ihm doch nicht jedes Jahr Baumarktgutscheine & fancy Biere aus aller Welt schenken. Geburtstage ab Mitte November und im Dezember gehören grundsätzlich verboten!
Einige Anmerkungen zur Datenlage
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Am 4. Dezember beendet die erste Kollegin den Call über verschiedene
Standorte hinweg mit „Ja, dann: Frohes Fest!“ Womit wir plangemäß die
nächste Eskala...
vor 21 Stunden

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