Montag, Januar 27, 2014

club.der.toten.väter.

Der Vater der besten Grundschulfreundin stirbt völlig überraschend und sie entschuldigt sich, dass sie uns den Sonntag nicht versauen wollte. Ich weine mit ihr, weil ich weiß, das ihr Vater lange Zeit die einzige Konstante in ihrem Leben war und ihr alles bedeutet hat und ich nur eine leise Ahnung davon habe, wie schlimm es sein muss den eigenen Vater zu verlieren - ein Gedanke, der mir schlicht den Atem raubt. Unsere Eltern sind doch noch lange nicht in dem Alter, in dem man mit dem Tod "rechnen muss". Plötzlich beschleicht mich wieder dieses ungute Gefühl, diese schleichende Angst, dass ich mich mehr um meine Eltern und Oma kümmern muss, sie öfter besuchen sollte, bevor es eines Tages zu spät ist und ich sie nie wieder in den Arm nehmen kann. 

6 Kommentare:

  1. Viel Kraft für deine Schulfreundin. Es ist schlimm :( ich habe es im Freundeskreis schon mehrfach erlebt, dass dort Mutter oder vater verstorben sind. Ähnliches Alter wie meine Eltern :(

    Und ja man denkt sich immer, man müsse öfters hinfahren... *umarm*

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  2. ohhh nein, wie traurig!
    Alles Gute für deine Freundin.

    Grüße
    pipa

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  3. Ich habe etwas ähnliches erlebt, mit dem Vater eines sehr guten Freundes, den ich seit meiner Kinderzeit her kannte.

    Ich habe gesehen wie er erkrankte, sich aufrappelte, wieder erkrankte und anschließend den Kamp verlor. Einen Monat bevor verstarb, er fiel einfach um, sah ich ihn zu letzten Mal. Wohl bewusst, dass es wohl die lezte Begegnung sein würde.

    Ich gebe Ihnen recht. Es verändert die Sicht- und Denkweise. Und das auf eine sehr radikale Art und Weise.

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  4. Oh ja ,diese Gedanken kommen mir in letzter Zeit auch immer wieder. Großeltern hab ich schon lange keine mehr, aber meine Eltern kommen langsam in dieses Alter, wo man leider auch damit rechnen muß... Und das ein oder andere etwas ernstere "Wehwehchen" hatten sie leider auch schon....

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  5. Ich finde die Reaktion Deiner Freundin gar nicht so komisch. In solchen Momenten ist man durch den Wind und gewichtet Dinge anders, als man dies objektiv tun würde.
    Es ist nicht einfach, wenn ein Elternteil stirbt. Doch auch in dieser Situation ist Licht am Ende des Tunnels.

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