Freitag, Juli 30, 2010

phänomen.

Bin ich jetzt eigentlich eine schlechte Freundin, weil ich immer nur "Frauen"bier im Kühlschrank habe und vergesse Wein zu kaufen???

Heute hat mich der Getränkehändler meines Vertrauens nach meiner Telefonnummer gefragt und ob ich mit ihm mal ein Bier trinken gehen würde. Er sagt, ich sei lustig & ein richtiger Sonnenschein. Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich weiter Bier bei ihm kaufe. Und der Typ ist schon echt heiss und sehr, sehr nett & witzig, also wirklich jetzt. Ein sehr interessantes Phänomen übrigens. Kaum ist Frau schwerst verliebt und glücklich, werden alle anderen mutig und trauen sich aufeinmal, sie zu fragen. Wieso?

Donnerstag, Juli 29, 2010

gewünscht.

Er: "Hast Du fürs We schon irgendwas geplant?" - Frau Eiskalt: "Nein, gar nicht. Ich habe uns nur Dauerregen gewünscht."

Und was bekommt Frau Eiskalt stattdessen pünktlich zum Wochenende? Schnupfen. Bleiben 35h für eine Spontangenesung.

Mittwoch, Juli 28, 2010

gemailt.

"1 neue Nachricht" zeigt Frau Eiskalts (seriöse, private) Mailbox an. Aufregung. Herzklopfen. Kribbeln. Breites Grinsen. Vorfreude. Die ist bestimmt vom Liebsten. Anklicken. Augen schließen, um den Moment noch ein bisschen zu genießen. Und schließlich enttäuscht feststellen, dass es NUR die aktuelle Telefonrechnung,... oder Werbung der BAW ist. Können die ihre Mails vorher nicht irgendwie ankündigen???

Dienstag, Juli 27, 2010

spießig.

Nennt mich spießig! Aber ist es heute wirklich normal, dass 7/ 8 Jährige mit ihren Eltern darüber "diskutieren" bis 21.00 Uhr auf dem Spielplatz bleiben zu dürfen??? In dem Alter war ich erfolgreich, wenn Vater Eiskalt mir erlaubte, erst 18.30 Uhr zu Hause zu sein.

Samstag, Juli 24, 2010

beobachtet.

In der Bahn habe ich gerade ein Pärchen gesehen. Sie hatte den Arm um ihn gelegt, er hatte den Kopf auf ihrer Schulter. Sie küsste ihn aufs Haar und strich ihm liebevoll über die Wange, bis er schlief. Es war herzallerliebst. Am liebsten wäre ich hingegangen und hätte ihr zugeflüstert, dass ich fast ein bisschen neidisch auf sie bin, weil der Liebste gerade 1017km weit weg ist und ich genau das nicht haben kann. - Mich aber letztendlich einfach nur sehr für sie freue und mich das, zu sehen, glücklich macht. Aber ich bin ja kein Freak. In solchen Momenten kann ich immer nur hoffen, dass die Menschen zu schätzen wissen, was sie da haben. Es ist so unglaublich wertvoll.

ausgesprochen.

Er so: "...wir, das ist wie ein einziger Traum. Und ich habe Schiss aufzuwachen."
Ich auch. Sehr. Aber stattdessen wird es von Tag zu Tag nur noch besser & intensiver. Beängstigend. Irgendwie. Ein bisschen.

Freitag, Juli 23, 2010

koks.

Frau Eiskalt entleerte heute nach Tagen den vollgestopften Briefkasten, darunter ein kleines Päckchen einer Firma mit schwedischem Absender. Verwunderung machte sich breit, da sie weder was erwartete noch den Absender kannte. Sie befühlte, schüttelte, drehte & wendete das Päckchen. Ratlosigkeit. Während des Treppensteigens wäägte sie ab, ob eventuell jemand einen Grund hätte, ihr eine Briefbombe zu schicken und öffnete sehr vorsichtig das Päckchen. (Allein das war wahrscheinlich schon Filmreif.) Darin eine blaue Packung mit weißem Pulver und der Aufschrift "Super Snow". Totale Verwunderung wich purem Entsetzen - ihr hatte jemand anonym und vermutlich fälschlicherweise, ausversehen 28g Koks(!) (oder Putzmittel) geschickt. In einem wiederverschließbaren Tütchen.

Aber wer, zum Teufel??? Frau Eiskalt sah vor ihrem geistigen Auge unvermittelt zwielichtige Typen an ihrer Tür klingeln, die ihre Ware wiederhaben wollen. Herzlichen Glückwunsch. Der Plan, erstmal durchatmen, Post sortieren und dann weitersehen! Wie teuer ist 1g Koks eigentlich aktuell? Immer noch 70€? Bevor sie überlegen konnte, was sie mit dem Gewinn anstellen könnte, entdeckte sie einen Zettel in dem Umschlag. Eine Rechnung. Und bekam einen Lachanfall. Letzte Woche als Frau Eiskalt mit 40 Fieber bei 37° C das Bett hüten musste, fragte ein Freund, was er für sie tun könnte. Und Frau Eiskalt wünschte sich Schnee, um nicht zu verglühen. Dringend! Und der Schnee kam. Völlig unerwartet. Die Überraschung ist gelungen. Absolut. Ich danke Dir von Herzem und bin nun bereit für die nächste Hitzewelle.

Donnerstag, Juli 22, 2010

modepolizei.

Sie trug ein pinkes aufdringliches Top, Achselbüsche, weiße enge, halblange Sweathosen, blaue gemusterte Kindersocken, schwarze Ballerinas und ein winziges schwarzes Handtäschen. Das war wie ein Autounfall - man will nicht hinsehen, kann aber kaum weggucken.

Der Endzwanzigerin in der M10, in dem zu engen und kurzem schwarzen Kleid mit dem definitiv zu tiefen Ausschnitt, den unpassenden Schuhen, schlechten Haarstyling und versautem Make Up - hätte ich gern erst sämtliche Tonnen Farbe aus Gesicht & Poren gekratzt, ihrem Typ schmeichelnd umgezogen und ihr dann erklärt, dass es nun vielleicht auch mit ihrem Date klappt, wohin sie augenscheinlich unterwegs war.


Im nächsten Leben gehe ich zur Modepolizei und sperre die modischen Verfehlungen direkt weg, frei nach dem Motto: "Stehen bleiben! Zieh das aus!!! ABER S-O-F-O-R-T! Mode ist nichts für Dich." Unglaublich, das nichtvorhandene ästhetische Empfinden einiger Mitmenschen.

Mittwoch, Juli 21, 2010

gefühlt.

Es gibt Momente, die kann man nicht in Worte fassen. Nur fühlen.

Trotzdem ist heute alles doof. Lieblingsmann doof. Abschied doof. Taxifahrer doof. Fluggesellschaft doof. Wo ist eigentlich diese doofe Aschewolke, wenn man sie mal braucht??? Und das "Dööfste" ist, dass er mir wirklich fehlt. Jetzt schon. Doofe Gefühle. Doofe Frau Eiskalt.

Dienstag, Juli 20, 2010

alltag.

Es ist ein großartiges Gefühl, den Mann morgens mit den Worten "Bis nachher, hab einen schönen Tag im Büro!" und dem Wissen, dass man ihn abends tatsächlich wieder küssen kann, gehen zulassen. Mit ihm bis spät in die Nacht engumschlungen in der Küche zu sitzen, erzählen, den weltschlechtesten Porno im Schnelllauf gucken, Bier trinken, Kuchen essen, knutschen, sich gegenseitig Lieblingslieder vorzuspielen und mitzusingen. Ich genieße diese Tage. Sehr. Das gibt einem ein bisschen gemeinsamen Alltag. Morgen fliegt er dann wieder.

Montag, Juli 19, 2010

geheimagentin.

Er so: "Sag mal, kannst Du eigentlich russisch?"

Wir diskutieren noch, ob er mich seiner Mutter als russische Geheimagentin mit polnischen Akzent oder Professionelle in knappem Leder vorstellt. Alternativ überlege ich drei bis vier Kinder zu mieten, die zur Begrüßung freudig "Oma!" rufen und ihr entgegen stürzen.

Donnerstag, Juli 15, 2010

dünnhäutig.

Da jagt Frau Eiskalt die Autobahn entlang und lauscht gespannt dem Hörbuch, als es aufeinmal völlig überraschend um eine verlorene Liebe geht, die bei einem Unfall ums Leben kam. Die Protagonistin erinnert sich und Frau Eiskalt denkt: "Stimmt, das war einer der Momente, in denen sich das Gehirn nicht bereit zeigt, zu begreifen, obwohl es keinerlei Interpretationsspielraum gibt. Tot ist tot, wie man es auch dreht und wendet." Und plötzlich weint sie mit der Hauptfigur. +++ Als das zweite kleine Mädchen in Frau Eiskalts Buch ermordet und missbraucht aufgefunden wird, bricht Frau Eiskalt aus heiterem Himmel in Tränen aus. +++ Der Lieblingsmann schickt ein grandioses Geburtstags - Überraschungspäckchen aus dem Urlaub und Frau Eiskalt lacht und heult gleichzeitig. +++ Als Oma Eiskalt beim Abschied vor wenigen Tagen weint und lauter rührige Sachen sagt, weint Frau Eiskalt spontan mit. +++ Der Liebste klingt am Telefon manchmal so fremd, dass das Tuten des Telefons, nachdem er aufgelegt hat, das einsamste Geräusch der Welt ist und Frau Eiskalt aufsteigende Tränen runterschlucken muss. +++ Demnächst heule ich vermutlich sogar an der Fleischtheke im Supermarkt, ein Grund wird sich mit Sicherheit finden.

Boah, kommt diese neue Dünnhäutigkeit mit dem Alter, dem Zyklus im Alter oder der Tatsache, dass Frau Eiskalt sich vorgenommen hat, Gefühle einfach auch mal zu zulassen und nicht permanent zu kontrollieren und relativieren?

Mittwoch, Juli 14, 2010

geschworen.



Dass Frau Eiskalt bei diesen tropischen Temperaturen niemals mehr wieder zum Friseur gehen wird - weder zu Fuß noch mit dem Rad, dem klimatisierten Auto oder der BVG - die einzige Ausnahme bilden Hochzeiten. Nach den ersten 7 von 9km (einfache Strecke) vermutete Frau Eiskalt kurzzeitig einen Herzinfarkt. Zu früh gefreut - Fehlalarm. Keine Ahnung, was schlimmer war, das Warten an den Ampeln bei gefühlten 95° Grad, der todbringende, saunaähnliche Sicherheitsfärbeumhang über dem eigentlichen Umhang oder die 15 Minuten unter der Trockenhaube, zum Abschluss. Ein Kühlprogramm gab's leider nicht. Aber sie sah toll aus um die Haare, bis sie wieder aufs Rad stieg.

Lustig ist, dass die Freundin (wir haben uns vor 8/9 Jahren kennengelernt, als sie ihren Freund knutschend mit einer anderen in der Disco erwischt und stehenlassen hat, der zufällig einer der besten Freunde meines damaligen Freundes war. Sein fassungsloses Gesicht war unbezahlbar und mir war sie damit sofort sehr sympathisch. Eine konsequente Frau nach meinem Geschmack. Da lachen wir heute noch drüber.) wirklich jedesmal bis zum Haarewaschen Zeit braucht, also etwa 2h, sich vorzutasten, um zu fragen, ob ich denn mittlerweile Kontakt zum Ex hätte. (Ein Thema bei dem Frau Eiskalt lange impulsiv & unberechenbar reagierte.) Sie macht sich Sorgen, weil er seit ungefähr 6 Monaten ziemlich miesepetrig & schlecht drauf ist. Und Frau Eiskalt stellte wieder einmal mehr fest, dass es sie wirklich überhaupt gar nicht mehr tangiert. Kein Stich. Pieksen. Nichts. Null. Sondern sie ihm lediglich ein schönes Leben und Glück mit der Nachfolgerin wünscht. Ein sehr gutes Gefühl.

Dienstag, Juli 13, 2010

geschrieben.

"Wir hören einfach nicht auf mit dem, was wir tun. Sondern machen immer weiter. Die Angst geht irgendwann. ... Manchmal ist sie so, die Liebe. Sie kommt einfach und bleibt. Man muss nur Hand und Herz öffnen und nichts mehr tun, außer zu sein. Und aufeinmal ist es so leicht."

geburtstagsession.

Donnerstag, Juli 08, 2010

sprachlos.

Eigentlich würde ich an dieser Stelle gern über den Verdachtsmoment der Kindsverwahrlosung und den damit verbundenen Gedanken schreiben, allerdings bin ich schlichtweg sprach-, fassungs- & ratlos. Es ist defacto nicht ausschließlich ein Problem sozialschwacher Familien. Es trifft auch schon mal ein Kind, beruflich mehrfach preisgekrönter Eltern, die in der Öffentlichkeit stehen. Es macht wütend und traurig.

Mittwoch, Juli 07, 2010

geschlossen.

Heute geschlossen wegen Älterwerden. Aber erstmal cremt Frau Eiskalt sich jetzt sehr erwachsen das Gesicht mit Anti-Aging-Lotion ein und geht arbeiten. In der Hoffnung, dass dieses Jahr niemand Geburtstagslieder für sie singt. Und wenn dann nur unauffällig statt in einer sehr gut besuchten Bar oder auf der Straße, wo plötzlich alle mitgröhlen, dümmlich grinsen, gratulieren und Frau Eiskalt verlegen oder gar feuchte Augen machen. Alles schon gehabt.

Sonntag, Juli 04, 2010

krise.

Krise im Hause Eiskalt. Ein bisschen. Die "ich werde A-L-T(!!!), dick, fett, hässlich und unattraktiv"-Krise. Die Grundschulfreundin sagt, die nächsten 368 Tage müssen wir es nochmal richtig krachen lassen, bevor der Ernst des Lebens endgültig losgeht und wir den Zettel "scheintot" von der Jugend verpasst bekommen. Sprich unsere Männer auf dem Abstellgleis parken, während wir hemmungslos feiern, zuviel trinken, reisen, drei Affairen gleichzeitig haben, wilde Orgien veranstalten, egoistisch, unverbindlich und eiskalt sind - wie in alten Zeiten. Nein im Ernst, ich bin sehr froh, dass ich diese exzessive Phase meines Lebens hinter mir habe und trauere ihr nicht nach. Höchstens der körperlichen Verfassung.

Vermutlich zähle ich zu den Menschen, die Angst vorm Älterwerden und Attraktivitätsverlust haben. Andererseits fühle ich mich nicht annährend wie fast 29 und mein Leben entspricht auch keineswegs der Vorstellung, die ich mit Anfang 20 hatte, wie es jetzt sein würde/ sollte. Ich bin weder Millionärin noch "gelangweilte" Unternehmergattin noch habe ich Kinder oder ein Haustier. Im Gegenteil, ich habe das Gefühl, ich habe noch nichts Handfestes erreicht, worauf ich wirklich stolz sein kann, ich weiss immer noch nicht, wohin ich genau will und die Zeit läuft mir gnadenlos davon. Außerdem habe ich heute mindestens 250.000 Mückenstiche vom See gestern und das, was da grad aus mir spricht, ist meine Insektengiftallergie. Der Mann ist 964 Kilometer zu weit weg und in mir ist so ein atemloses Wünschen, ihn einfach immer bei mir zu haben. Dieses Gefühl kannte ich so bisher überhaupt gar nicht. Und dazu habe ich geschwollene Füsse von der Hitze, ekelhaft. K-R-I-S-E! Ich sagte es ja. Ein doofer Tag.

Samstag, Juli 03, 2010

seewetter.



Wenn Sie zwei kichernde, hübsche Blondinen im Bikini mit Sekt, literweise Wasser und Tonnen von Tupperdosen auf einer karierten Decke an einer einsamen Badestelle im Wald im Südosten Berlins sehen - das sind die Grundschulfreundin und Frau Eiskalt (heute mit Rock'n Roll Frisur & Hut!).

Genießen Sie das Wetter!

Freitag, Juli 02, 2010

geklärt.

Unseren Beziehungsstatus, nachdem wir unabhängig voneinander mehrfach von Freunden gefragt wurden. Frau Eiskalt merkte daraufhin vor kurzem an, dass er ihr ja mal einen Ankreuzzettel geben könnte. Gestern dann.
Er so: "Und wie schaut's aus? Willst Du mit mir gehen?"
Frau Eiskalt: "Zwischen welchen Antwortmöglichkeiten kann ich denn wählen?"
Er so: "JA. Nein. Vielleicht."
Frau Eiskalt: "Und was ist nur mit Sex ohne Frühstück?"
Er so: "Hmmm... OKAY, klingt hervorragend."
Womit wir das auch geklärt hätten.

Donnerstag, Juli 01, 2010

glücklich.

Er so: "Du hast grad fünf Minuten unheimlich traurig ausgesehen. Wo warst Du in Gedanken?"

Sie denkt. Manchmal bist Du leise und dann wirst Du ganz still. Das dumpfe Zuschlagen des Friedhoftors hinter ihr hörte sich einst so endgültig an, als ob es sie nie wieder herauslassen wollte. Erinnerungen bleiben. Und manchmal kannst Du sogar ein paar aus der Luft pflücken und für einen Moment wieder fühlen, was war und nie mehr sein wird. Sie schaut ihn an, lächelt und sagt, dass er sie sehr glücklich macht und sie jetzt nirgendwo anders sein möchte. Und sie ist wirklich voller Glück. Innerlich. Äußerlich. Und Überhaupt. Manchmal muss sie sich noch selbst kneifen, um das alles glauben zu können. Und irgendwann findet sie vielleicht auch Worte für das Vergangene.