Montag, Februar 22, 2010

kopflos.

Eine Todesnachricht am Montagmorgen und Frau Eiskalt sucht ein Pflaster. Kopflos.
Manchmal frage ich mich ganz leise, wie viel ein Mensch aushält?

Freitag, Februar 19, 2010

askese.

Während der Fastenzeit auf Zigaretten, Alkohol, Drogen, Süßigkeiten oder Schweinefleisch zu verzichten, wäre absoluter Kindergeburtstag und langweilig - da ich diese Dinge grundsätzlich gar nicht bis kaum konsumiere.

Ich versuch's einfach mal ohne Männer bis Ostern.

Donnerstag, Februar 18, 2010

gelacht.

Die Beste entrüstet: "Duuu, schlechte Seiten? Hör mal auf!!!"
Frau Eiskalt: "Naja ich bin ungeduldig, sexsüchtig & launisch."
Lachanfall.

Dafür liebe ich sie.

Mittwoch, Februar 17, 2010

stille.

Die Anderen waren längst gegangen, nur die Beiden saßen noch in den weichen Ledersesseln. Tranken Wein. Genossen den wunderbaren Ausblick auf den Genfer See. Und schwiegen sich taub.

"Was ist passiert?", unterbrach er die Stille. Sie blickte durch die Dunkelheit aufs Wasser und schluckte schwer: "Es war ein Autounfall. Er ist gegangen. Ich bin geblieben. Bevor er starb, hat er alles Ungesagte ausgeräumt und reinen Tisch gemacht. Er redete, ich schwieg. Ich habe ihm nicht mehr sagen können, dass ich ihn liebe. Niemals hätte ich gedacht, dass es so enden und er sterben würde." Tränen liefen über ihre Wangen in die Tiefe. "Mein Herz akzeptiert es nicht. Wenn ich ihn jetzt loslasse, kommt er nie wieder... "

Er nahm ihre Hände, sah ihr wissend in die Augen und sagte: "Es zählt nicht, dass er nicht mehr da ist. Niemand, den man wirklich liebt, ist jemals tot. Deine Erinnerung, Sehnsucht und Liebe ist unsterblich - das hört nie auf, aber ich verspreche Dir, dass der dumpfe Schmerz eines Tages etwas Neuem weichen wird. Verschließe Dein Herz nicht! Du musst Dich irgendwann von ihm verabschieden und ihn gehen lassen!" Er atmete tief durch und nahm einen Schluck aus seinem Glas: "Wenn sie mir besonders fehlt und ich glaube, sie ans Vergessen zu verlieren, dann schaue ich in den Himmel und stelle mir vor, sie ist einer der Sterne, der Windhauch oder das Glitzern der Sonne. Sie sind stets bei uns. Leben weiter. In unserem Herzen. Für immer." Sie musste nichts sagen. Dankbar drückte sie seine Hand und folgte seinem Blick, der schweigend die Lichter betrachtete, die sich auf der Wasseroberfläche spiegelten.

Manchmal ist Stille die wunderbarste Melodie, weil Träume in ihr unbegrenzt tanzen können.

Sonntag, Februar 14, 2010

berührt.

Manchmal brauchen wir einfach nur jemanden, der uns im Herzen gleicht, um uns selbst zu sehen. Um uns besser zu verstehen und ein Stück weniger einsam zu fühlen in dieser Welt.

Samstag, Februar 13, 2010

touché.

Blöd, wenn man nach dem Haarewaschen statt zur gutduftenden Haarkur ausversehen zum Nagellackentferner greift & diesen GROßZÜGIG im Haar verteilt. Da tröstet auch das enthaltende Mandelextrakt nicht über den beißenden Geruch hinweg. Sowas passiert natürlich immer dann, wenn man eh schon unter Zeitdruck ist. Mal gucken, ob ich morgen mit kreisrundem Haarausfall aufwache.

Donnerstag, Februar 11, 2010

zukunft.

Ich mache mir keine ernsthaften Sorgen, denn ich sehe besser aus als Alice Schwarzer und könnte z. B. Pornos drehen, wenn irgendwann das Geld knapp wird. Meint zumindest der Kollege.

Dienstag, Februar 09, 2010

stefan.

"Wann hast Du morgen Feierabend? Warte vor der Firma, ich hol Dich ab! Zum Spanier ist es ein schöner Spaziergang ...achso und Stefan, ein alter Studienkollege kommt übrigens mit. Ihr werdet euch mögen, da bin ich sicher." sprach mein ehemaliger Kollege & enger schwuler Freund ins Telefon und legte, eh ich Einwände erheben konnte, auf.

Es war ein wunderschöner, warmer, sonniger Samstagnachmittag im Herbst als die Jungs mir entgegen kamen. Max umarmte & busselte mich (wie immer) als hätten wir uns mindestens(!!!) 10 Jahre nicht gesehen und stellte mir freudestrahlend seinen Studienfreund vor. STEFAN - Ende 20, ca. 1,90m, äußerst attraktiv wie sportlich, Muskeln an den richtigen Stellen, dunkelblond, leuchtende Augen, tolle Zähne und ein Lächeln zum Niederknien mit sympathischen Grübchen. Ein Mann nach dem sich Frauen alle zehn Finger lecken. Und ich konnte ihn nicht leiden. Dass er auch noch intelligent, charmant, aufmerksam, witzig und angenehm schlagfertig war, machte es nicht besser. So ein blöder, eingebildeter Sunnyboy. Während des Essens unterhielten wir drei uns ziemlich gut, lachten viel und schmissen Spitzen, die souverän gekontert wurden. Ich weiß nicht mehr, was ich gesagt habe, aber irgendwann auf der Straße meinte er: "Dir muss einfach mal jemand den Po versohlen.", packte und warf mich unter Protest über seine Schulter, als hätte er die vergangenen Jahre täglich ausschließlich schwere Mehlsäcke geschleppt. Und lief so entspannt weiter die Straße entlang - ich kopfüber zappelnd, diskutierend & schimpfend. Wenn ich eins hasse, dann wenn mich jemand hochhebt oder trägt. Das war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Von da an trafen wir uns regelmäßig - auch zu zweit. Versackten bis zum morgendlichen Rauswurf in Bars, gingen ins Kino, Inline skaten, shoppen, essen, kochten, grillten, feierten, redeten ganze Nächte durch und starrten gemeinsam aufs Wasser oder in den Himmel. Er rief mich auch nachts an, wenn er jemanden zum Reden brauchte, erzählte mir von seiner vergangenen großen Liebe, seinen Geheimnissen, Ängsten und hörte mir jederzeit wortlos zu. Stefan zeigte mir wie man segelt und oft lagen wir stundenlang auf dem Boot in der Sonne, träumten und ließen uns von Wind & Wasser treiben. Er war da als ich Affairen begann & beendete, mich letztlich von meinem damaligen Freund trennte und mich an einem We im Mai am See schließlich in meinen Ex verliebte. Er schlief nach dieser exessiven Grillparty am See mit meiner besten Freundin. Er machte mir kalte Nackenwickel, wenn ich mal wieder Nasenbluten hatte. Er respektierte meinen Freund, auch wenn er der Meinung war, dass dieser mich nicht dauerhaft glücklich machen wird und diesen nicht sonderlich mochte, was (warum auch immer) auf Gegenseitigkeit beruhte. Wir schliefen Arm in Arm in einem Bett, weil ich mich allein im Haus am See fürchtete. Er küsste mich in dieser Nacht auf die Stirn und rührte mich aber sonst nicht an, wovor ich mich insgeheim gefürchtet hatte, weil ich nicht sicher wusste, was ich dann getan hätte. Er war da als ich Berlin, um die Fernbeziehung zu beenden, für einige Zeit verließ und nach zwei Jahren mit meinem Freund im Gepäck wiederkam.

Und Ende 2006 stand er eines Tages vor mir, nahm mich in den Arm und sagte: "Es tut mir leid, ich kann nicht länger Dein bester Freund sein. Du bist glücklich, das ist das Wichtigste für mich. Ich habe meine Chance verpasst und muss endlich aufhören auf Dich zu warten, nur das kann ich so nicht." und beendete unsere vierjährige Freundschaft. Auch wenn dieser Cut schwer & schmerzhaft war, habe ich ihn für diese Konsequenz stets bewundert und diesen Schritt respektiert. Aber es ändert nichts daran, dass er mir auch heute noch manchmal sehr fehlt und ich kurz davor bin seine Nummer zu wählen.

Montag, Februar 08, 2010

fettnapf.



Die Wartungsarbeiten werden zwischen 08.00 und 12.00 Uhr durchgeführt.

Frau Eiskalt überbrückte die Zeit mit Haare waschen (weswegen sie das Klingeln morgens überhörte), bügeln, putzen und schließlich Obst schnippeln, als es 11.58 Uhr endlich klingelte. Charmant lächelnd öffnete sie die Tür. "Hallo, oooh... ähm... ich glaube, ich komme besser später nochmal wieder..." stammelte der Mann im Blaumann irritiert und starrte sie an. Seinem Blick folgend stellte sie fest, dass sie noch das Küchenmesser in der Hand hielt. Nachdem sie ihm überzeugend versicherte, dass sie Männer ausschließlich mit einem stumpfen Messer alternativ einem Löffel kastriert, nahm er die Wartung im Bad vor. Er klappte seine Leiter auf und kletterte nach oben, schob die überdimensionale Haarspraydose auf dem obersten Regalboden einige Zentimeter zur Seite und öffnete den Lüftungschacht, kontrollierte & reinigte sämtliche Teile. Verschraubte wieder alles ordnungsgemäß, stieg die Leiter runter und fragte debil grinsend: "Benutzen Sie oder IHRE TOCHTER(!!!) eigentlich Haarspray???"

What the Fuck? Tochter??? Sch-ei-ss-e, wie alt sehe ich denn bitte aus? Ab wann benutzen Kinder heute Haarspray? Vorallem wie zum Teufel kommt der darauf, dass hier ein Kind wohnen würde??? Und verdammt, wie ist es möglich, dass Männer mit ihren Röntgenaugen auf 100Meter Entfernung stets sehen, was Frauen (farblich) drunter tragen, aber eine Metergroße Haarspraydose direkt vor ihrer Nase nicht erkennen?, schoß es mir durch den Kopf. Ich glaube, mir trat fast das weiße aus den Augen und ich war kurz davor zu hyperventilieren - äußerlich nett lächelnd. Der Vortrag über Haarspray, Lüftungsschächte, Verklebungen und Staub entging mir zu 98%. Sein Glück, dass ich das Messer zwischenzeitlich in die Küche gebracht hatte. Je mehr ich von Männern höre, sehe & erlebe, um so lieber sind mir Zwergkaninchen. Echt.

Pah, von wegen nur ich hätte das Talent mit Anlauf in die Friteuse zu springen.

Samstag, Februar 06, 2010

sex.

Es ist amtlich. Ich muss meinen Masseur heiraten - dass war heute besser als Sex.
Das war absolut unglaublich.

Freitag, Februar 05, 2010

gefragt.

Was steht eigentlich auf Totschlag im Affekt???
[In Gedanken umarme ich grad einen Baum und versuche die Wut wegzuatmen.]

Dienstag, Februar 02, 2010

absurd.

Manchmal versetzt es mir einen Schlag, wenn ich durch die Fußgängerzone laufe oder abends unterwegs bin und da sitzt jemand, mit dem gleichen störrischen Haar und gestikuliert wie er. Dann vergesse ich für einen kurzen Augenblick zu atmen. Aber er kann es ja nicht sein, nicht mehr. Er ist tot. Wenn ich es schreibe, klingt es so absurd, wenn ich es ausspreche noch viel mehr.

Montag, Februar 01, 2010

teenagerträume.

An die Teenies.

In eurem Alter wollte ich in meinem Alter schon längst Millionärin oder zumindest "gelangweilte" Unternehmergattin, kurz vorm Ableben des 92jährigem kinderlosen, Viagraresistenten Ehemannes, sein. Natürlich aus vorwiegend ästhetischen Gründen.