Sonntag, Mai 17, 2009

debiles Grinsen

Die Sonne scheint uns ins Gesicht. Die Boote schippern langsam vorbei. Auf dem Steg liegt eine Ente in der Sonne. Grillduft liegt in der Luft. Wir sitzen auf der Terrasse. Sie werfen sich einen Blick zu, der so voll von Vertrauen und Liebe ist - nach fast einem gemeinsamen Jahrzehnt. Es ist schön zu beobachten. Vor einer Weile sagte eine Freundin im Gespräch, dass es unbezahlbar ist, nach einem bescheidenen Tag nach Hause zu kommen und dort jemanden zu wissen, der Dich einfach in den Arm nimmt, festhält und alles vergessen lässt. Sie hat recht. Ich erinnere mich dunkel daran und weiss wieder, was mir manchmal am meisten fehlt.

In Momenten wie diesen frage ich mich insgeheim, was ich eigentlich möchte. Ob es mir nur ums verlieben geht. Darum, das Kribbeln wieder zu spüren. Die Nervosität. Appetitlosigkeit. Unruhe. Sehnsucht. Das debile Grinsen. All das Geniessen, was dazu gehört. Ob mir das nicht reichen würde, ob ich eigentlich wirklich mehr möchte als das.
Mhmmm...selbstverständlich möchte ich mehr. Aber nach anderthalb Jahren Alleinsein. Nach anderthalb Jahren leben wie ich will, das zu machen worauf ich Lust habe. Ohne wirklich Rücksicht auf jemanden nehmen zu müssen, ohne für jemanden auf etwas zu verzichten, fällt es schwer, sich ein anderes Leben vorzustellen und sich überhaupt auf jemanden einzulassen. Vorallem dann, wenn es so, wie es ist, gut ist. Nur, dieses Kribbeln, und noch ein bisschen mehr, das wieder einmal zu erleben, das wäre schon schön.
Innere Blockade. Irgendwie. Irgendwo.

10 Kommentare:

  1. ich weiß genau, wovon du sprichst. :/

    aber ich glaube, irgendwann passiert's einfach wieder - und dann ist man eben so unvernünftig,sich wieder darauf einzulassen. ohne groß nachzudenken in dem augenblick. und dann ist das auch gut so.

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  2. Der Zwerg hat mir neulich erst gesagt, dass sie über diese ganze Geschichte garnicht mehr drüber nachdenken will. Sie will ihr Leben momentan genießen und nicht den ganzen "Mist" von Gestern aufarbeiten. Ich hatte die Wahl, dass mit zu machen oder es sein zu lassen.

    An diesem Punkt müssten dir nun tausend Fragen aufkommen und spätestens nach 1 min brennt dein Hirn durch einen neuronalen Kabelbrand durch. Meine Empfehlung: Versuch erst garnicht die Wenn's und Aber's zu bedenken, wenn du das Jetzt nicht kennst. =)

    Zurück zum Thema. Ich habe ihr gesagt, dass ich mit den Bedingungen einverstanden bin, solange sie mir das Gestern nicht nachträgt und ich das auch von ihr erwarten kann. Voll im Bewusstsein was DAS alles bedeutet.

    Kannst du dir das Horrorszenario vorstellen ?

    Traurig zu sehen, dass sie mir nicht vertraut. Sie vertraut noch nichtmal sich selbst. Das weiß ich weil sie mir das gesagt hat. Daraus resultiert natürlich eine Blockade. Als ob ich ihr jemals weh getan hätte. Ich meinte es immer nur gut und das weiß sie auch.

    Es ist eine Blockade die es ihr nicht ermöglicht, aus sich heraus zu kommen. Die Initiative zu ergreifen, so wie es mal Anfangs der Fall war. Den Ball zurückzuspielen. Teamplay zu betreiben. Einfach gesundes Geben und Nehmen.

    Und nun stehe ich mitten drin, lass sie machen und warte einfach ab. Es gibt genau 2 Moglichkeiten, was passiert. Try & Error ...

    Ich denke du kannst dir gut vorstellen, dass sie diese schwimmende Zone aus "Was du liebst lass frei & du kannst nicht wissen was ich denke und fühle" ausnutzt.

    Um meine Seite darzustellen. Egal was ich mache es bringt nichts. Mir sind die Hände gebunden und es liegt ganz an ihr. Abwarten und Tee trinken lautet die Devise.

    Lg Peri

    Ps: Was mir letzte Woche noch eingefallen ist. ;-)

    "Du treulose Tomate!" *lach*

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  3. Besser hätte ich es nicht formulieren können.

    Dieses Kribbeln - es einfach wieder zu erleben, sich darin fallen lassen und einfach genießen.

    Es wird passieren - einfach so - unerwartet und nicht erzwungen. Und dann wird keine Blockade da sein.

    Es ist gut, wie es ist, aber es wird zur richtigen Zeit noch besser werden.

    Liebe Grüße dvl

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  4. Die Blockade hat sich erledigt, wenn "der Richtige" (oder zumindest für den Moment "Richtige") da steht. Was gerade wie ein Block wirkt, ist gut, damit du dich nicht auf alles und jeden einlässt!

    Wird schon!

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  5. Man kann auch glücklich sein ohne dem anderen den Freiraum zu nehmen den er braucht. Bei uns funktioniert das seit mehr als 12 Jahren einwandfrei. Es gibt Sachen die wir NATÜRLICH gemeinsam unternehmen, aber es hat auch jeder seine Freiräume ohne dass der andere dauernd Alibianrufe macht um zu kontrollieren ob der Partner auch wirklich dort ist wo er gesagt hat. Vertrauen, Freiraum, das gehört einfach zusammen. Ich sag immer am Anfang war es Verliebtheit (mit Kribbeleinheiten) jetzt ist es Liebe und das Wissen der Andere ist immer da. Hört sich total schleimig und kitschig an, ist aber einfach nur schöööööön. Hat bei mir aber auch erst nach einer gescheiterten Ehe funktioniert.
    Lg. Unscha(r)f

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  6. Also mehr als alles andere freue ich mich am meisten auf die Appetitlosigkeit *lach* aber irgendwie hab ich die nie wegen der Schmetterlinge, sondern nur, wenn die verfaulten Schmetterlinge entgültig aus dem Bauch müssen... ;-) Es ist ganz klar das Gesamtpaket, am Anfang das Kribbeln und Hibbeln, und später das Vertrauen und die liebevolle Gewohnheit, die viele so verteufeln, und die ich so erstrebenswert finde nach 5 Jahren WE-Beziehung und tausenden Ups and Downs...

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  7. Ist zwar abgegriffen, stimmt aber trotzdem:

    Das kommt! Und zwar dann wenn du es nicht erwartest! Und schneller als du denkst!

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  8. @thg: Spontan fällt mir bei Deinen Worten ein Song von Coldplay ein. „And the hardest part/ was letting go not taking part/ Was the hardest part/ ... You really broke my heart.“
    Genau diesen Glauben von dem Du schreibst, hätte ich auch gern – zumindest ein bisschen, aber da ist momentan nichts. Alles still. Ich habe eher das Gefühl, da kommt NIE WIEDER was. Ich merke immer wieder, dass ich scheinbar noch gar nicht wieder will oder wie sagen immer alle, dann ist es nicht der Richtige. Der, den ich will, kann mir nicht geben, was ich will. F*ck. Und die Anderen will ich nicht. Super Kiste. Das desillusioniert insgesamt so ein bisschen. Liebe ist manchmal so kompliziert – aber bei meinem ausgezeichneten Händchen für Männer wird mir immerhin nie langweilig ;)

    @Peri: Sorry, ich schrieb, wenn ich Zeit, Luft und vorallem den Kopf habe ;) und bei mir ist momentan insgesamt ziemlich viel los. Erzähl ich, wenn alles in Sack und Tüten ist. Drück mir einfach mal fest die Daumen! :)

    Wie ich schon mal sagte, ich finde die Sichtweise von Männern sehr interessant, da ihr einfach anders denkt und tickt als Frau. Ich versteh euch zwar trotzdem nicht wirklich besser, aber es gibt aha-Erlebnisse schmunzel.
    Dieses „gut gemeint“ kennt jeder von uns – geht oft gehörig daneben. Das Gegenteil von gut ist gut gemeint ;) ...Tatsache ist, wenn man bestimmte Dinge, die in der Schwebe sind oder zwischen einem stehen, nicht endgültig klärt, funktioniert eine friedliche Co-Existenz nur schwer bis gar nicht. Entweder man macht einen endültigen Cut oder findet einen gemeinsamen Weg – mehr Möglichkeiten gibt’s nicht, sagt die Erfahrung. Du weisst, das Du tun und machen kannst, was Du willst, DU kannst ihr das Vertrauen NICHT GEBEN, dass sie selbst nicht hat. Try & Error – in dem Fall wohl Error. Eine Frage, hast Du Dir mal Gedanken gemacht, ob sie wirklich so empfindet, wie Du denkst? Oder hat sie's mal ausgesprochen? ;) ...verrenn Dich da nicht unnötig!

    Auf was wartest Du noch?
    LG

    @dvl: Deine Worte zaubern mir ein Lächeln aufs Gesicht :) Danke.
    Liebe Grüße

    @Spezialistin: Auf alles und jeden einlassen? Ich? *grins* Das würde selbst ohne Block im Leben nicht passieren :) ...aber das mit dem „Richtigen“ höre ich öfter. Wir werden sehen.
    Ich werde darüber bloggen, wenn er vor mir steht ;)

    @Unscha(r)f: Das was Du beschreibst, ist für mich eine völlig normale Beziehung – wie sie laufen sollte, ich kenne es zumindest nur so ;) ...ja, es ist einfach schön zu wissen, das da jemand ist, der einen immer auffängt. So kitschig ist das gar nicht *schmunzel*.

    @Jule: Dann müsste die Appetitlosigkeit ja demnächst einsetzen *grins* ...müssen wir nur noch den Alkoholkonsum nach unten schrauben, damit das Konzept auch aufgeht. – ERSTER VERSUCH: während der Kieler Woche gibt’s nur Wasser! *feix*
    Ich wünsche es Dir so sehr das passende Gesamtpaket in verbesserter Ausführung als der Vorgänger :) ...von Distanz, Ups and Downs habe ich die Nase erstmal voll. Wahrscheinlich trage ich demnächst T-Shirts mit dem Print „MÄNNER? - NEIN: DANKE.“ *lach* Könnte ich Donnerstag schon mal Probe tragen.

    @Lauffrau: Super, also genau dann, wenn ich gar keine Zeit und keinen Kopf für einen Kerl habe :) und böse T-Shirts trage ;) ...Dein Wort in Gottes Gehörgang.

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  9. Ich habe den düsteren Verdacht, dass du genau das machst, was ich gemacht habe und du dich jetzt wunderst, wieso das nicht so funktioniert wie es soll. Wiederum kann ich dir sagen, warum das nicht so funktioniert und was du tun könntest damit es funktioniert =). Du sitzt also an der Quelle.

    Wahh herrliche Konstruktion nicht wahr ? *lach*

    Nur eins vorne weg, ich habe nicht gewartet, ich darf jetzt warten, weil es wie du so schön gesagt hast, nicht mehr an mir liegt =).

    Dazu mehr, wenn du Zeit und Luft hast. Btw war kein Vorwurf, sondern eine Festellung und das ist nicht tragisch. Wenn ich meine Schwester nicht ab und zu mal anrufe, dann sprechen wir und auch mal so ein halbes Jahr nicht und das nur weil sie so schusselig und verstresst ist ^^. Daher brauchst du dich auch nicht entschuldigen, nur das Wort ist geil :D. Wäre außerdem gelogen, wenn ich nicht gerne anrufe *lach*. It's a Gentlemen's job ;).

    Lg Peri

    PS: Hab ab Donnerstag morgen frei ;). Wer auch nicht ? =)

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  10. kommt schon, wie schon so oft bestaetigt, es kommt wenn du grade sogar gar nicht willst. ;-) e.

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Ein Hinweis. Ein Blog gehört nur dem Schreiber und ist für ihn der Ort, um alles abzuladen - egal ob nichtssagend, reflektiert, unreflektiert, gewichtig, emotional, scheisse oder sonst was. Ein Blog ist auch ein bisschen als Zugang zu den Gedanken eines Menschen zu sehen, d.h. es ist ein Privileg mitlesen zu dürfen.