Mittwoch, April 08, 2009

Gewissenskonflikt & Friteusen

In Fettnäpfen kann man ab und an gut Füße baden, mir sind sie etwas zu unspektakulär. Ich bin dafür bekannt, mit Anlauf direkt in die Friteuse zu springen und dabei noch charmant zu lächeln.

Zu Mannheim habe ich beispielsweise eine ganz besondere Beziehung. Einige Jahre in Frankfurt/ Main mit engem Kontakt zu Mannheimer Kollegen/ Freunden haben mich definitiv nicht zur Expertin für diesen Dialekt gemacht. Eventuell sollte ich erwähnen, dass ich es prinzipiell nicht mit Dialekten habe - ich verstehs oft einfach nicht. Der Elchtreiber hat mich mal ein "Asterix & Obelix" Buch in Alemanisch lesen und teilweise übersetzen lassen...er hatte Spass. Ich habe im Buchladen nach einem entsprechenden Wörterbuch gesucht. Einmal hatte ich arg Pech und bin an einen richtigen Urschwaben geraten. Von seinem Redeanteil habe ich etwa 15% verstanden, beim Rest habe ich nett gelächelt und gehofft, dass der sich nicht mit mir unterhalten will. Den Satz "Dein Parfum riecht wirklich sehr gut. Wollen wir einen Kaffee trinken gehen?", habe ich widerum sofort im zweiten Anlauf verstanden. Komisch.

Ich habe gelegentlich regelrecht das Gefühl, mein Gehirn würde sich langsam aus solchen Unterhaltungen ausklinken, weil das Zuhören und Übersetzen ins Hochdeutsche manchmal schon extrem anstrengend sein kann. Blöd nur, wenn das während der Arbeit vor Zeugen passiert und man die Söhne Mannheims im privaten Gespräch fragt, wo sie denn gebürtig herkämen. Fürchterlicher Dialekt. Spätestens bei der DRITTEN grinsenden Gegenfrage: "Naaahaaa woher kommen wir wohl?" und der FÜNFTEN langsamen Wiederholung ihres Bandnamens für Hörgeschädigte hätte es klick machen müssen. Hat es aber nicht... und der Boden tat sich auch nicht auf. Aber dafür sah ich wenigstens höllisch gut aus. Joa, ohne Worte. Es war übrigens seeehr heiss an diesem Tag und ich seit 10 Stunden am Wirbeln. Ich sag ja, ich werde NIE ins Künstlermanagement wechseln ;)

Nun geben sie demnächst ein Kombikonzert mit Xavier á la "Wettsingen in Schwetzingen" in der Hauptstadt und ich würde mir das direkt gern antun...nur habe ich bereits meine engsten Freunde zu meiner Geburtstagssause eingeladen, um den Termin zu blocken. Genau an dem We. Klasse Timing. Aber wer lädt bitteschön auch schon drei Monate vorher zu ner Party ein???

9 Kommentare:

  1. Ähm ja *grins*....sehr geile Story...hehe!

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  2. Ohwei, ja die Dialekte und das Hochdeutsch. Ich muss sagen, ich kam hier in Frankfurt eigentlich immer ganz gut klar obwohl ich einen gewissen Sprachreinheitstick entwickelt hab.

    Das mit dem Monate-Vorher-Geburtstag-Konzert-gleichzeitig-Ding hatte ich auch mal, hab ich aber so gelöst, daß man sich vorher traf, hinging, danach weiterzog - also lange Sause quasi. War lustig. :D

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  3. I hon koi Ahnung, was du moinsch, von was du schwätzsch... ka mer des au übersetze und zwar so, dass i des au verstand!

    :-)))))))))))))))))))))

    Tipp: alle wieder ausladen mit Begründung Konzert. Wäre mir auch wichtiger... der Xavier...*schmacht*

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  4. @Schuschan: In dem Moment wäre ich am liebsten gestorben, glaub mir ;)

    @Arnoc: Sprachreinheitstick??? :)
    ...Frankfurt morgens in der S-Bahn > da konnte ich wunderbar Entspannungsübungen machen, wenn sich im übelsten hessisch über meinen Kopf hinweg unterhalten wurde.
    Ich habe aber festgestellt, das sich die Leute anpassen, wenn man mit ihnen hochdeutsch spricht und sie sich zumindest Mühe geben...

    Da das eine lengendäre Motto-Grill-Cocktail-Sommer-Party wird, kann ich nur auf einer Hochzeit tanzen ;)

    @Andrea: *lach* Es hat mal jemand eine Deutschklausur auf bayrisch geschrieben, fanden die Lehrer nicht so gut. Null Punkte. Ich sag ja, hochdeutsch :) ...und Dich versteh ich super *grins*

    Mhmmmm ich lass mir den Tipp mal durch den Kopf gehen, aber die Zeit mit Freunden ist eh schon so rar...

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  5. Eyyyyyyyyyyyy, wenn du DIE Party wegen Xavier-mein Leben ist so schlecht und wird niemals besser werden deswegen muss ich alle mit meinen verheulten Liedern in den Selbstmord treiben - Scheißdoo absagst, dann red ich kein Wort mehr mit dir!

    PS: Sagst mir nochmal das Datum? *räusper* ;-)

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  6. @ evo: Da ich von klein auf darauf gebracht wurde mir das Hochdeutsch und NUR das Hochdeutsch anzueignen (kam mit 5 Jahren nach D-Land), hat sich bei mir im Kopf eine Selektion breitgemacht. Das auseinandernehmen der Sprache dank Latein ( -.- ) tat dann sein übriges und auch wenn ich mittlerweile davon weg bin, Dialekte erst zu übersetzen und mir dann anzuhören was der Inhalt ist, ist diese Herangehensweise noch da. Irgendwo da.

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  7. hehe... schwäbisch und badisch - ich versteh' keinen ton davon und brauch jedes mal nen dolmetscher... gut, dass ich einen habe :D

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  8. Glücklicherweise - hat es nichts mit Dir zu tun. Aber mein Sein hat sich einer Freud'schen Fehlleistung hingegeben und "Gewissenskonflikt&Friseusen" gelesen. Grunz.

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  9. @Jule: *lach* das muss ich direkt mal auswürfeln, ob ich Dich loswerden will ;)

    Das war im Juli an einem Samstag *räusper* - frag Ken, den alten Vodka-Osaft-Trinker, der hatte sich gleich miteingeladen *grins* ...

    @Arnoc: Verstehe =) Interessant. Die Geschichte mit den einzelnen Dialekten fand ich damals im LK Deutsch schon recht spannend...nur hab ich persönlich da halt einfach ne Blockade zwischen Ohr und Hirn, wenn ich erstmal von sprachlicher Ignoranz genervt bin.
    *schmunzel* Ein Schmankerl sind Menschen aus dem asiatischen Raum, die englisch oder aber französisch sprechen - dagegen ist Mannheimer Dialekt Kindergeburtstag. Hab da in den Jahren schon viele schöne Geschichten erlebt und mich innerlich totgegrinst...

    @thg: Also Schwaben, etc. unter sich - da steh ich auch mit großen Augen und noch größeren Ohren daneben und versteh nur noch maximal 30% fließend.

    @Herr Liebreiz: Sag bloss, du hast ein Problem mit Friseusen? *grins*

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