Mittwoch, Januar 28, 2009

Glückskeks vs. Organspende

"Dem Herzen kannst du nicht befehlen."

...Arschloch Glückskeks.
Habt ihr eigentlich einen Organspendeausweis???

20 Kommentare:

  1. Nein. Nicht, dass ich Organspenden nicht gut fände, auch man selbst könnte mal darauf angewiesen sein, aber ich habe da so meine eigenen Ansichten.

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  2. Die da wären? Sorry, aber ich bin neugierig...das Thema beschäftigt mich schon länger.

    Ich habe seit kurzem einen entsprechenden Ausweis.

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  3. Hm, ich glaube, diese Ansichten teilt nicht jeder mit mir ... aber ein Grund, warum ich keinen Organspendeausweis mit mir führe, ist auch, weil ich des öfteren im Ausland unterwegs bin und da ein bissl Schiss habe, dass die dort sowas ausnutzen würden. Den Deutschen traue ich da übrigens auch nicht mehr so ganz über den Weg. Das ist jetzt zwar blöd und egoistisch, aber ich würde meine Organe auch nicht jedem zur Verfügung stellen.

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  4. Ich finde Organspende auch sehr gut, wie schon geschrieben, denn schliesslich könnte man selbst betroffen sein. Ich habe mich auch schon des öfteren damit befasst, und eigentlich ist klar dass ich so einen Ausweis haben möchte. Aber irgendwie krieg ich den Dreh nicht und es fühlt sich etwas unheimlich an!

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  5. Ja, ich habe einen. Mein Sohn ist Rettungsassistent und meine Schwester Krankenschwester. Beide stehen auch zusätzlich im Organspendeausweis zwecks Benachrichtigung drin.

    Somit denke ich, dass mit mir, bzw. meinen Organen (sofern noch zu verwenden) kein Missbrauch geschieht. Falls doch, kann ich es eh nicht mehr verhindern und kann mir ja eigentlich auch wurscht sein :-)

    Ebenso ist mit beiden die Patientenverfügung abgesprochen und schriftlich festgehalten, aber das ist ja wieder ein anderes Thema, wobei das eine vielleicht das andere bedingt. ?!? abschalten, solange Organ X noch zu verwenden ist...

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  6. Ja!
    Auf jeden Fall! :)

    http://meggyver.com/lebensretter.html

    Das war eine sehr interssante Diskussion :)

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  7. Ich habe keinen weil ich mal live erleben durfte wie eine junge Frau regelrecht ausgeweidet worden ist...mir macht das Angst obwohl ich weiss wie wichtig und vernünftig das wäre!

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  8. Ich habe keinen Organspendeausweis.

    Jaja, es ist eine gute Sache und kann Leben retten. Das bestreite ich nicht.

    ABER ich habe nicht vor eines jungen und gewaltsamen Todes zu sterben. Das will ich nicht einmal in Erwägung ziehen. Ich will als betagter Mann friedlich einschlafen und nicht auf der Autobahn mein junges Leben verlieren. Und wenn ich mit 80 Jahren meine irdische Laufbahn beende, dann will meine Organe sowieso niemand mehr haben.

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  9. @Stadtmädel: Das Thema "Organhandel" spukte auch schon öfter durch meinen Kopf, vorallem als ich eine Tour mit dem Jeep durch die Südosttürkei gemacht habe - prinzipiell eine völlig leichtsinnige Aktion...oder einer Reise nach Marokko. Nur das sich da meine Gedanken nicht auf einen Spendenausweis bezogen, sondern auf wilde Geschichten von Entführungen und Organentnahme... letztendlich muss ich aber soviel Vertrauen haben, dass das prinzipiell nicht ausgenutzt wird.
    So blöd finde ich den Gedanken gar nicht, dass man nicht jedem seine Organe spenden würde...nur wonach soll es gehen? Nach Sympathie, Lebenswandel, Krankheit, Arzt, Geld???


    @Merle: Es fühlt sich komisch an, stimmt - nur letztendlich interessiert mich das nicht mehr, wenn ich "hirntot" bin - wenn ich damit einigen Menschen helfen kann, ihr Leben zu verlängern, dann hat mein Tot wenigstens etwas gutes. Ich habe mich nun auch über Jahre hinweg immer wieder mit dem Thema auseinander gesetzt und war hin- und hergerissen. Erst als mein Cousin im Alter von 22 Jahren verstarb, weil ein Organ nach dem anderen versagte, gab mir das den letzten Dreh.

    @Andrea: :) ...finde ich toll. Mit der Patientenverfügung habe ich mich noch nicht weiter beschäftigt. Ich habe mit meinen Eltern besprochen, was ich möchte und was nicht für den Fall, dass sie darüber mal entscheiden müssen und denke, sie handeln in meinem Sinne.

    @Meg: Klasse.
    Ich habe mir den Post samt Kommentaren mal durchgelesen :) - sehr toller Text. Ich sehe das übrigens wie Dein Papa - meine Augen sind tabu. Kann mir das irgendwie wirklich nicht vorstellen.

    @Schuschan: Bist Du OP-Schwester??? ...Das habe ich erstaunlicherweise schon ein paar mal gehört, dass das einer Schlachtung gleicht. Das hat mich eine Zeit abgestossen, nur hilft das niemandem auf irgendwelchen Transplantationslisten. Ich möchte nie in diese Situation kommen dringend ein Organ zu brauchen.

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  10. @Optimus: Ich respektiere das.
    Trotzdem bin ich der Meinung sollte man sich mit der Frage auseinander setzen, was soll mit mir, meinen Organen, etc. passieren - falls ich doch mal unter die Räder komme. Ich möchte nach Möglichkeit auch liebend gern steinalt und weise werden ;) - nur liegt DAS nicht wirklich in unserer Hand.

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  11. Was mir noch im Kopf rumgeistert in dem Zusammenhang: Letztendlich sind doch u.a. die Interessen der Pharmaindustrie, die Gewinnspannen der Ärzte und unser Gesundheitssystem die Ursache, dass viele Menschen ablehnend auf das Thema reagieren. Unter anderem auch aus dem Grund "Jeder verdient, nur der Organlieferant soll spenden." und nicht nur aus Angst oder/und Unwohlsein. Z.Bsp.
    die Gewebsentnahme scheint ein lohnendes Geschäft speziell für die Schönheitsindustrie zu sein...
    Mhmmmm es ist einfach ein wahnsinnig interessantes Thema, dass viel Diskussionsstoff bietet. Vorallem wenn man sich die internationalen Unterschiede anschaut. In Österreich ist man von Geburt an automatisch Spender, es sei denn man widerspricht ausdrücklich...

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  12. Ich habe keinen. Warum? Weil noch keiner vorbeigekommen ist, und mir einen gebracht hat. Ganz blöd, ich weiß, aber es gibt so Themen, die stehen auf meiner Drüber-nachdenk-Liste ganz weit unten. Allerdings weiß ich schon welches Organ ich am liebsten spenden würde...mein Bauchfett... *g* Blutspenden bin ich bis jetzt auch nur zweimal gewesen und auch nur weil ich 1. dazu gezwungen wurde und 2. ich mir von dem Blutgeld Schuhe kaufen konnte.

    Ich finde das österreichische System gut, wo jeder automatisch Organspender ist, bis man das Gegenteil behauptet, da wird mensch quasi gezwungen sich mit dem Thema wirklich auseinander zu setzen.

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  13. Gott meine Güte was ist das den für eine Diskussion.
    Es dreht sich hierbei nur um Geld und um sonst nichts anderes. Haste Eines rutscht Du auf der Transplantliste gleich mal nach oben. Gibst Du dem Chef auch nochmal Knete kommste gleich dran. Alles schon live erlebt und für abscheulich Empfunden.
    DKMS ist da der gleiche Verein.
    Es ist traurig wie da mit den Gefühlen, Änsten und Sorgen der Menschen Handel betrieben wird.
    Und was Schuschan erlebt hat sollte so eigentlich nicht passieren, aber viele der Operateure sehen da einfach nur die Knete und vergessen jeglichen Anstand. Habe lange genug im OP meine Schichten gefahren, eklig einfach nur eklig!
    Bin fertig mit dem Pack!
    Haut mir bloß ab mit diesen Abzockern in weiß!
    So, jetzt geht es mir zwar nicht besser, aber nun ist es mal raus.
    Und immer daran denken, wenn der Körper stirbt braucht die Seele oder dein Geist oder wie immer Du es auch nennen magst, ungefähr 7 Tage bis es den Körper verlassen hat.
    Im Buddhismus wird der Verstorbene dann noch 49 Tage mit Meditationen auf seinem Weg begleitet.

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  14. @Hans

    Ach ja?
    Abzocker in Weiß?
    Was ist denn das für eine überzogene Bemerkung?
    Ich habe bis jetzt noch kaum schlechte Erfahrung mit Medizinern gemacht. Die meisten von denen empfand ich als kompetente und durchaus fähige Menschen, die sich sehr wohl um meine Belange gekümmert haben. Beim Hausarzt angefangen, über meinen Zahnarzt, meine Augenärztin, den Orthopäden und den Hals-Nasen-Ohrenarzt habe ich eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht. Mag sein, daß es schwarze Schafe gibt, aber hier zu verallgemeinern, das ist schon sehr gewagt.

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  15. nein ich habe keinen, aber du erinnerst mich da an eine Sache, die ich unbedingt noch machen wollte!

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  16. Zu der Zeit hab ich auf Intensiv gearbeitet und hab mit bekommen was da mit der Frau gemacht worden ist, es war gruselig....aber du hast Recht, eigentlich sollte man über seinen Schatten springen.

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  17. Aber das muß einem doch klar sein, das Entnehmen der Organe sieht nicht nur aus, als wäre es Ausweiden, es ist faktisch nichts anderes als genau das. Es sieht einfach nicht appetitlich aus, wenn man aus einem Körper die Nieren und das Herz herausschneidet.

    Das wäre aber nichts, was mich abschrecken würde. Wenn ich tot bin, dann brauche ich weder Herz noch Nieren, noch sonst irgendein Körperteil. Von mir aus könnten sie mich ausnehmen wie einen Karpfen. Ich würde davon nichts mitbekommen. Und wenn ich im Sarg liege, dann habe ich hoffentlich auch ein paar vernünftige Klamotten an, so daß man die Nähte am Rumpf auch nicht sehen würde.

    Und es wäre mir auch egal, wenn mit meinen Organen jemand gerettet werden würde, der zufällig Geld hat und deshalb einen Platz ganz oben auf der Warteliste kaufen konnte. (So etwas wird ja immer wieder behauptet, daß die Reichen viel schneller ihre Spenderorgane bekommen.) Ein gerettetes Leben ist ein gerettetes Leben und wenn mein Leben von einem Spenderherz abhängen würde und ich viel Geld hätte, ich würde sicher auch versuchen, damit möglichst schnell das lebenswichtige Organ zu erhalten. Da ist der Selbsterhaltungstrieb einfach zu ausgeprägt, als daß man aus reiner Barmherzigkeit anderen den Vortritt läßt und den eigenen Tod dadurch in Kauf nimmt. Wer so ritterlich ist, vor dem ziehe ich den Hut. Ich glaube nicht, daß ich so viel Ritterlichkeit besäße.

    Was mich einfach kategorisch abschreckt ist immer die selbe Sache. Würde ich einen Organspenderausweis haben, dann würde ich auch die Möglichkeit eines frühen und gewaltsamen Ablebens in Erwägung ziehen. Dieser Gedanke aber ist mir so unheimlich, daß ich ihn nicht in meinem Kopf haben möchte.

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  18. @Jule: *grins* müsste man mal in ner Schönheitsklinik anfragen, inwiefern sie Verwendung für Bauchfett haben ;D ...ich bin wegen nicht gut sichtbarer Venen ungeeignet zum Blutspenden, bin ich auch nicht traurig drum - das ist ne Sache, die muss ich nicht haben.
    Den Ausweis kannst Du Dir übrigens mittlerweile ganz bequem daheim ausdrucken ;)
    Das österreichische System war hier vor ner Weile mal im Gespräch, wurde allerdings aus verschiedenen Gründen nicht freudig aufgenommen die Idee. Die Spenderzahlen könnte man auf diese Weise zumindest prozentual nach oben treiben.

    @Hans: Ethisch ist das sicherlich sehr fragwürdig, nur mal ehrlich würde nicht jeder, der über entsprechende Mittel verfügt, diese auch einsetzen??? Letztlich traurig, dass sich Ärzte, Pharmazie, etc. daran ne goldene Nase verdienen und ein Hart IV Empfänger auf der Strecke bleibt, weil er die falsche Krankenkasse und sonst keine Mittel hat.
    Mit Gefühlen, Ängsten und Sorgen spielen doch viele Ärzte gern, da musst Du nicht erst auf ein Organ warten - da reicht schon eine Schwangerschaft ;)
    Ich habe eine sehr gespaltene Meinung zu Ärzten, da es in meinen Augen wenig kompetente Ärzte gibt, die diesen Beruf aus Berufung ausüben und nicht wegen finanzieller Möglichkeiten schon völlig abgestumpft sind. Nur viele machen auch einen tollen Job trotz der ganzen Kohle und unmoralischen Verlockungen.
    Jo, man sagt nicht umsonst "Chirugen seien die wahren Fleischer" - ich möchte mir gar nicht vorstellen, was da bei so einer Transplantation abgeht. Ich bin natürlich eurer Meinung und finde die Arbeit sollte mit dem nötigen Anstand & Respekt vollzogen werden.

    In meiner Vorstellung brauche ich keine 7 Tage, um meinen Körper zu verlassen ;)

    @Eve: http://www.organspende-info.de/extra/bestellservice/Organspendeausweis/ ;)

    @Schuschan: Ich stand noch nie im OP (ich lag auf dem Tisch und habe diskutiert ;)), bin da also bei weitem nicht so vorbelastet wie Du. Gehört habe ich wie gesagt auch schon einiges, nur muss man sich, glaube ich, davon einfach frei machen.

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  19. Lieber Herr Optimismus,

    da haben Sie ja Glück gehabt bei der Wahl Ihrer Ärzte. Und wenn Sie Doping frei durch das Radrennfahrerleben rollen wollen, werden Sie das auch weiterhin tun.
    Ich spreche, wenn ich so über die Ärzteschaft herziehe, dann weil ich sie so kennengelernt habe wie ich sie beschrieben habe. In meinem Freundeskreis befinden sich sehr viele Ärzte und denen vertraue ich blind. Wie gesagt ich habe auch anderen Ärzten bei der Arbeit zu sehen "dürfen" und als Pfleger hält man dann einfach mal... ach Schwamm drüber.
    Ihnen noch ein langes und gesundes Leben und das Sie diese Erfahrungen nicht machen müssen.

    Hans

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  20. Sehr verehrter Herr Hans,

    ich will Ihre Erfahrungen bezüglich der Medizinerzunft in keinster Weise anzweifeln. Sicher haben Sie schon von Berufs wegen tausendfach mehr Kontakt zu Ärzten, als ich es in meinem Leben hatte. Ich gebe auch zu, daß es in unserem Gesundheitssystem grobe Ungereimtheiten gibt, wobei sich meine Kentnisse davon auf jene Dinge beschränken, die man alltäglich in den Medien erfährt. Eine umfangreichere Beschäftigung mit dem deutschen Gesundheitswesen habe ich noch nicht hinter mir. Ich habe außerdem das Glück, daß mein Gesundheitszustand zeitlebens recht zufriedenstellend war, so daß ich auch selten auf die Kunst der Mediziner zurückgreifen mußte. Mir lag es einfach am Herzen, darzustellen, daß nicht der ganze Medizinerstand verwahrlost und geldgierig ist. Wie gesagt, jene Ärzte, die ich als Patient kennengelernt habe, erschienen mir als verantwortungsbewußt und kompetent.

    Beste Grüße

    Optimus

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