Dienstag, Oktober 14, 2008

Valium

Nur kurz.

Bilanz nach ca. 20 Telefonaten - einige Psychodocs scheinen selbst ihre besten Klienten zu sein, eine Therapie viel akuter zu benötigen und Valium wie Vitaminpillen einzuwerfen. Befremdend - passt zu meiner Vorstellung und gespaltenen Meinung. Fassungslos macht mich die Tatsache, dass die Ärzte entweder voll sind oder Wartezeiten von MINDESTENS 4 Monaten haben. Im Februar könnte ich einen Termin für ein Erstgespräch bekommen. Also schlecht gehen darf's einem nicht... super, was mache ich bis dahin???

Ich will meine Flügel wieder haben.

Hab die Nase voll für heute.
Gute Nacht!

14 Kommentare:

  1. Du bist nicht die Einzige. Was dachtest Du? "Bahn frei? Evo kommt?"

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  2. Evo ich glaube, ob es dir passt oder nicht, du musst dich langsam entscheiden. Ich kann dir noch soviel erzählen, es wird deine Entscheidung nicht leichter machen.

    Schau mich an, das ist ein Weg. Ich kenne deine Phase und ich weiß für mich persönlich, das es da raus geht.

    Du solltest auch mal langsam erkennen, das du jetzt in diesem Moment lebst und nicht in 4 Monaten bei einem Erstgespräch. Du schaust zu weit vorraus.

    Wo bleibt dein hier und jetzt ?

    Bis dahin viel Erfolg,

    I stay tuned ;)

    Liebe Grüße

    Pericardium

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  3. Ich habe hier etwas von Sigmund Freud über das ICH. Eventuell hilft es. Hierbei Zzitiere ich eines seiner Literatur Werke.

    ES, ICH und ÜBER-ICH = (vereinfacht) Triebe, Bewußte Persönlichkeit, Gewissen.
    Dieses Strukturmodell der psychisches Persönlichkeit ist ein zentrales Element der freudschen Theorie.

    Das ES ist das angeborene und früheste psychische System. Es steht vereinfachend für die unbewußten Triebe und die daraus resultierenden Wünsche, es ist dem Bewußtsein unzugänglich. Das ES wird von Lebens- und Todestrieben beherrscht.

    Das ÜBER-ICH ist der im Laufe der kindlichen Entwicklung entstandene Gegenpart zum ES. Es kann vereinfacht als das Gewissen eines Menschen bezeichnet werden, als die anerzogenen bzw. verinnerlichten Wertvorstellungen.

    Das ICH bezeichnet im Großen und Ganzen die bewußte Persönlichkeit, aber auch Teile des ICHs sind unbewußt. Das ICH muß zwischen ES, ÜBER-ICH und Umwelt vermitteln.
    Funktioniert das ES nach dem Lustprinzip, so funktioniert das ICH nach dem Realitäts-prinzip. Aus dem ES entsteht das ICH, das die Triebbefriedigung sichern soll. Das ICH schafft sich dann das ÜBER-ICH als Schutz gegen das ES. Seelische Krankheit ist ein Ungleichgewicht dieser drei ewig sich im Streit befindenden Instanzen. Eine Neurose ist eine erworbene Strukturverformung, ein Mißverhältnis zwischen den Instanzen und der Umwelt.

    [Man darf sich die drei Instanzen nicht als materielle Dinge oder verschiedene Hirnregionen vorstellen. Es sind bei allen Menschen regelmäßig auftauchende Komplexe von Verhaltensweisen, Bestrebungen, Motivationen u. w. Und letztendlich ist das Strukturmodell ein Modell, nicht die Wirklichkeit selbst. Wissenschaftliche Theorien sind "geistige Netze" (Popper), mit denen wir versuchen, die Wirklichkeit einzufangen. Die Wirklichkeit ist immer komplexer als jedes Erklärungsmodell. ( Popper zählte die Psychoanalyse allerdings nicht zu den legitimen "geistigen Netzen".) Wenn man alle ethischen Regungen im Menschen als ÜBER-ICH abtut, bleibt dann am Ende nicht nur noch ethischer Relativismus, Nihilismus? Mir ist es plausibler, daß schon in der Natur des Menschen, nicht erst in seiner Sozialisation, Gründe für nichtegoistische Ethik liegen. Siehe hierzu Cooper.]

    MfG Peri

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  4. Tief durchatmen, auf Warteliste setzen lassen und in zwei Wochen nochmal anrufen und Druck machen und denen erklären, wie schlecht es Dir geht.

    Die meisten Docs machen das als Taktik. Wenn Du nach einigen Tagen nachhakst geht´s meistens schneller. Die wollen nur sicher gehen, dass das nicht so eine Tageslaune ist und Du es nicht ernst meinst.

    Das war bei mir damals auch so!!!

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  5. @Peri: ich kann den Sinn einer Selbstanalysestrategie nicht erkennen, weil das hier wahrscheinlich eher noch zu einer Verfestigung des überhobenen Selbstbildes führt und sehe da auch eher moderne Strategien wie provokative Therapie nach Farrelly.

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  6. " Viele Wege führen nach Rom. "

    Ich wollte ihr die Vorstellung einer Basis zeigen, die ihr hilft die Dinge einzusotieren und diese weiter auszubauen. Falls sie dann auf Probleme stösst, kann sie diese auch wieder selbst überdenken und anpassen.

    Mir hat das damals sehr geholfen und mich gut aus dieser Phase rausgeführt, weil ich etwas zu greifen hatte. Etwas neutrales kann also nicht schaden. Klar gibt es andere evtl. effizientere Wege, aber diese sind mir nicht geläufig.

    Ich bin kein Therapeut und auch kein Psychologe, nur ein Freund der versucht zu helfen.

    Wenn ich nun alle Wenn und Aber bedenke, würde ich wohl garnichts sagen. Da du ja ein paar modernere Strategien siehst, kannst du gerne den ersten Schritt machen. Ich folge dir, wenn ich verstehe worauf du hinaus willst.

    Zuviele Köche verderben den Brei.

    LG Peri

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  7. Guten Morgen Peri, ich muss gleich zur Arbeit. Nein, das ist eine Sache für einen Profi. Und egal was, es funktioniert nur dann, wenn der Leidensdruck groß genug ist, dass der Patient nicht versucht mit dem Psychologen zu spielen (siehe Valium-Enschätzung).

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  8. Ja wahrscheinlich hast du Recht, ich sollte nicht immer von mir auf andere schließen. Man kan wirklich viel Schaden damit anrichten, wenn der Betreffende damit nicht umzugehen weiß.

    Das mit dem Leidensdruck kann ich nur bestätigen, vielleicht ist wirklich besser das einem Profi zu überlassen.

    LG Peri

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  9. @herr liebreiz: yep,ich hätte nicht gedacht, dass es so schwer ist überhaupt einen Termin irgendwo zu bekommen.

    @Peri: Ich lebe im hier und jetzt und weder in der Zukunft noch in der Vergangenheit - ich habe mich dazu entschieden, was zu ändern und Hilfe anzunehmen. Das mir diesen Weg niemand abnehmen wird, weiß ich - ist auch nicht in meinem Sinn. Ich muss 24h/ täglich mit mir auskommen.

    Der Freud-Text ist mir sehr bekannt...nur wie herr liebreiz richtig erkannte, es hilft mir nicht weiter. Es gibt gewisse Dinge, die kann man sich scheinbar nicht selbst "wegtherapieren".

    Danke Peri, ich weiss Deine Hilfe zu schätzen.

    @tuffelchen: Danke. Ein paar Nummern habe ich noch, die telefoniere ich erst noch ab...so schnell lass ich mich nicht abwimmeln.

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  10. Also ohne jetzt auf Kleinigkeiten rumhacken zu wollen, kann ich mir folgendes nicht verkneifen. =)

    " Der Mensch ändert immer sich selbst. "

    Wenn das so in sich korrekt ist, dann bedeutet das man alles selbst therapieren kann. ;)

    Es gestaltet sich nur als äußerst schwierig.

    Und um es zu betonen, es ist nicht gerade für jederman empfehlenswert.


    Daher ist es wirklich sinnvoller jemanden mit langjähriger Erfahrung zu rate zu ziehen.
    Diese Menschen sehen auch meistens mehr als man selbst, weil sie das nötige Fachwissen besitzen und ihre Soforthilfe die sie leisten können, ist auch nicht dadurch zu ersetzen.

    Was ich damit sagen möchte, nimm mich nicht als Beispiel. Es ist wirklich besser so für dich.

    LG Peri

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  11. @Peri: "...dann bedeutet das man alles selbst therapieren kann."

    In dem Punkt widerspreche ich Dir. Natürlich muss der Mensch sich selbst ändern, aber das gestaltet sich manchmal ein bißchen mehr als schwierig. Nimm doch einfach mal Opfer von Gewaltverbrechen als Beispiel, ich möchte bezweifeln, dass die sich wirklich vollständig allein helfen können. Es geht also hier nicht um Empfehlung oder nicht.

    Es gibt verschiedenste Ursachen für Verhaltensmuster - Du weißt, Aktion-Reaktion und natürlich hat man auch an dieser Stelle immer die Wahl sich zu entscheiden und ist letztendlich für sich selbst verantwortlich...nur so einfach ist das am Ende nicht.

    LG

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  12. @ Peri

    Im Rahmen der Therapie geht ja darum, bestehende falsche Gedankenmuster zu durchbrechen... wenn diese falschen Muster sich so gefästigt haben, ist das ohne fremde Hilfe praktisch nicht möglich. Da hilft nur ne Verhaltenstherapie!!!

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  13. Ja da magst du Recht haben, ab einem gewissen Punkt wird wohl eine Grenze erreicht sein, an dem der Punkt fast Null ist.

    LG Peri

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  14. @ Evo

    Wie ich schonmal in einer E-Mail erwähnt habe, gibt es Menschen die wirklich Hilfe benötigen und sich selbst nicht wirklich mehr helfen können.

    Es ging mir um eine Kleinigkeit, das man es nicht auschließen kann, denn eine kleine Chance besteht immer.

    Das das natürlich utopisch und gänzlich unrealistisch ist, ist mir klar. Es ging mir lediglich um einen formalen Aspekt. Ich denke damit hat sich das dann auch geklärt.

    Zugegeben etwas Themen fremd.

    LG Peri

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