Donnerstag, September 18, 2008

Aggressionspotential

In den letzten Wochen stelle ich immer öfter fest, dass ich eine arrogante Zicke bin. Entweder gebe ich schnippische Antworten, weil ich gerade was anderes machen will und genervt bin, weil mich überhaupt wer anquatscht oder mich nervt das endlose Herumgerede anderer und bringe es kurz auf den Punkt. Oder last but not least, ich strafe die Leute mit purer Ignoranz. Eigentlich will ich gar nicht zickig sein oder gemein, dennoch passiert es mir einfach immer wieder und ich denke mir dann "Ups, das war jetzt aber zickig und völlig unnötig."

Kommunikation scheint bei mir in diesen Momenten unmöglich...- es gibt aber auch wenige Menschen, die das äußerst seltene Talent besitzen, mich innerhalb von Sekunden von null auf 180 zu bringen - mit absoluten Banalitäten und dabei selbst nicht merken, dass sie sich damit ins Aus manövrieren (auch wenn sie es nur gut meinen!). Vielleicht sind es genau diese Belanglosigkeiten, die mich dermaßen aufregen, dass ich am liebsten in die Tischplatte beißen möchte - und das schon seit drei Stunden *argh*.

Mein Aggressionspotential scheint mir etwas angespannt, nur ich habe grad ganz andere - elementar WICHTIGE - Dinge im Kopf statt Beispielweise, EINEN Flüchtigkeitsfehler.

18 Kommentare:

  1. Da bekommt man glatt das Gefühl ein Kommentar zu diesen Posting, ist geradezu unerwünscht :).

    Also ich kann dir nur raten, dass irgendwie abzubauen, da du schon geladen bist ist es eh zu spät. Vielleicht verpasst du deinem Nachbars Auto eine neue Karosserie mit dem Vorschlaghammer ? =).

    Mit freundlichen Grüßen

    Pericardium

    PS: Schau doch nochmal in den Blitzschlag Thread. Nur für den Fall, dass du es nicht bemerkst.

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  2. Herzbeutel? ;-) Hat der Nick eine tiefere Bedeutung oder willst Du Herzspezialist werden?

    Die Nachbarn lass ich leben, solang sie die Finger von schwerem und vorallem LAUTEN Werkzeug lassen. Ich kompensiere meist mit einem Hardcore - Sportprogramm und wilden Akkord putzen...nur diesmal hilft das nicht, da möchte ich nur laufen, schreien und selbstgerechte, feige Chefs bis zur Bewusstlosigkeit schütteln.

    Ich hasse Ungerechtigkeiten und die Tatsache nichts dagegen tun zu können...da frage ich mich wirklich, wo da der Sinn sein soll? Der Beweis, was uns nicht umbringt, macht uns nur stärker - steht noch aus. Die Frage ist doch, wieviel Kummer hält ein Mensch aus???

    nachdenkliche Grüße

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  3. Nein ich möchte nicht Herzspezialist werden ;). Es ist nur ein schöner Nickname, ich überlasse es den Leuten gerne selbst, was darin mir gegenüber assozieren.

    Du solltest mal Simpsons schauen, Homer schüttelt Bart auch immer bis er fast in Ohnmacht fällt. Eventuell findest du in einer der Episoden eine Lösung für diese "Anfälle" ;).

    Zu deiner Frage kann ich dir sagen, in der Absolutive gibt es sowas wie Gerechtigkeit nicht. Lediglich die Wahl zwischen "Links" und "Rechts". Gerechtigkeit an sich ist eine Verständnisfrage jedes einzelnen Individums, somit ist Gerechtigkeit immer unterschiedlich. Die einzigen zwei Wege dem zu entgehen sind sein eigener Chef zu werden oder die Tatsache zu aktzeptieren, dann darf man sich aber auch nicht beschweren.
    Letzteres ist bei dir ja nicht der Fall.

    Wieviel Kummer ein Mensch aushält ? Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, der Mensch landet 1x in seinem Leben an einem absoluten Tiefpunkt. Wenn er daran nicht zerrbricht und sich nicht das Leben nimmt, dann hat er sich gewollt oder ungewollt für das Leben entschieden und er wird nie mehr so tief sinken. Er hat gelernt damit umzugehen, damit sowas ihm nicht nochmal wiederfährt.

    Freundliche Grüße

    der Herzspezialist =)

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  4. Bildungsfernsehen - Simpsons ;-) ...mir sind die Stimmen einfach zu quäckig, ich hab's schon versucht, nur ich halte die Sendungen irgendwie nicht durch.

    Die Frage, die sich mir stellt, wann erreicht man den absoluten Tiefpunkt und merkt ein Mensch, dass er zerbrochen ist??? ...interessante Theorie, wobei ich mir fast sicher bin, dass es Situationen/ Erfahrungen im Leben gibt, die den "absoluten" Tiefpunkt noch toppen und plötzlich gerät alles ins Wanken.

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  5. Ganz schlimm ist es, wenn diese Tiefpunkte in regelmäßigen Abständen kommen und jedesmal noch schmerzhafter sind und wieder alles ins Wanken kommt und man sich fragt, wieviel soll man eigentlich noch ertragen müssen und ob es nicht dann einfacher ist einfach aufzugeben, denn eine Besserung ist ja scheinbar nicht vorgesehen. Auf das lernen durch schmerz kann ich verzichten, ich hab die Schnauze voll davon. Aggressionspotential also sehr hoch kurz vor dem Eintritt ins Terroristencamp.

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  6. @Evo Wie ich schon erwähnt habe ist ein Mensch dann zerbrochen, wenn er sich das Leben genommen hat. Solange du lebst bist du nicht zerbrochen. Ich sehe das mit dem Tiefpunkt so : Wie eine Gerade einer Funktion im ersten und zweiten Quadranten. Diese Gerade steigt und sinkt, aber wenn sie jemals unter die X-Achse fallen sollte, ist der Mensch Tot.

    Das Problem am Leben, irgendwann müssen wir alle mal sterben. Zumindest zeichnet sich eine klare Tendenz zu dieser Entwicklung seit Anbeginn der Zeit.

    Jetzt könnte man sich fragen, wann ist man Tot ? Aber das können wir leider nicht wissen. Nicht in der Form, wie wir es kennen.
    Dies möchte ich mal mit diesem Zitat verdeutlichen :

    " Wenn Gott gewollt hätte, dass ich weiß worum es im Leben geht, hätte er mir ein uneingeschränktes Verständnis gegeben "

    *Bitte hierbei den religiösen Hintergrund vernachlässigen.*

    Aber wir sind nunmal anscheinend ein Teil eines Ganzen, also können wir nicht dahinter schauen. Noch nicht ... ?!

    @ Jule
    Klar kann es vorkommen, dass man emotional wieder in tiefste Abtgründe gestoßen wird, aus ganz neuen Gründen. Aber sowas ist nicht menschlicher Natur und müsste etwas gänzlich neues weit weg unserer Vorstellungskraft sein.

    Ansonsten spielt sich doch immer wieder der selbe Film auf der Erde ab. Zumindest meistens und wenn mal was neues dazu kommt, dann ist es nicht soweit von unserer Matrix entfernt, als dass wir uns darauf keinen Reim machen könnten.

    Die Sache mit dem Lernen durch Schmerz. Bist du jemals in deinem Leben durch dumm rumsitzen klug geworden ? Also ich nicht. Das Gute kommt immer mit dem Schlechten, dass gehört nunmal zusammen wie Ying und Yang. Bestes Beispiel ist der Sport, mit dem Prinzip der Superkompensation. Nur durch diesen Mechanismus, wird der Körper leistungsfähiger.

    Mit freundlichen Grüßen

    Pericardium

    PS: Ich bin in meiner Formulierung davon ausgegangen, dass man es nicht sofort in die Extreme zieht, denn da relativiert sich so ziemlich alles. Das wird dann eine Standpunktsfrage und irgendwo muss man ja mal ansetzen. Da wir als Mensch einen Standpunkt schon vorgegegben haben, setze ich dort an.

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  7. @Pericardium: *lach* mathematische Hilfsmittel ;-) - bei meiner Matheschwäche???

    Ich verstehe worauf Du hinaus willst, ich überlege jetzt nur noch, ob der Mensch tatsächlich nur dann zerbrochen ist, wenn er sich das Leben nimmt?! Da muss ich nochmal drüber nachdenken...ich glaube, nicht jeder wählt den Tod. Der eine hält mehr aus - der andere weniger.

    @Jule: Du wirst auch diesmal unter den Schmerzen lernen, ob Du willst oder nicht ;-) ...Du bist auf einem guten Weg und in ein paar Wochen, sieht Deine Welt schon nicht mehr ganz so düster aus. Du weißt, Anruf genügt und ich rücke mit Tequila, Taschentüchern, Schokolade und meinem unbändigen Optimismus an, dass das Leben nicht vorbei ist und wir nicht einsam enden werden.

    *lach* Warum fällt mir grad in diesem Zusammenhang die Weihnachtsgeschichte mit den Ökozutaten und dem Ausstellungsbesuch danach ein? NEIN, dass wird alles ganz anders - viel schöner und so schnell sterben die Kerle nicht aus ;-)

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  8. Evo ich glaube du wirfst bei deiner Überlegung, zwei Dinge durch einander.

    " Wo Leben ist besteht noch Hoffung. Wo kein Leben ist gibt es keine Hoffnung. "

    Es geht nicht um das dazwischen, sondern um das dahinter.

    MfG Pericardium

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  9. Mhmmm...schönes Zitat. Sagt alles. Ich hänge in meinen Überlegungen an dem Punkt, dass es doch immer (wenn auch eine ganz ganz leise) Hoffnung gibt - egal wie verzwickt eine Situation und wie kaputt man selbst ist. Okay, an diesem Punkt müssten wir wohl über die Flucht in den Freitod diskutieren - ist aber ein Fass ohne Boden.

    Ich denke halt einfach nur an das Beispiel: sexueller Missbrauch oder eine Familie verunglückt und nur ein Mitglied überlebt. Diese Menschen sind definitiv innerlich zerbrochen und sehen eine lange Zeit mit Sicherheit keine Hoffnung und keinen Sinn und trotzdem entscheiden sie sich für das Leben - bewusst und unbewusst.

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  10. Wie gesagt solange man noch lebt gibt es für einen noch Hoffung, sobald man Tot ist, kann einem keiner mehr helfen. Außer vielleicht Gott.

    Ich verstehe deinen Standpunkt, aber man sollte erstmal bedenken in welchen Zustand einem Menschen solch eine Tragödie wiederfährt.

    Ein "erwachsener" Mensch müsste durch seine Lebensdauer und Erfahrung einen solchen Schlag eigentlich besser überstehen als ein Kind.
    Ein kleines Kind mit 4 Jahren denkt bestimmt nicht so einfach an einen Freitod, vorallem weiß es meist garnicht was das bedeutet.
    Es ist durch seinen Entwicklungsstand eingeschränkter und dazu weniger in der Lage.
    Aber ein Mensch mit 13 Jahren ist meist mehr in der Lage sich das Leben zu nehmen, weil er keinen Ausweg mehr sieht und wenn er sich dabei verrammelt, ist ihm auch schwer zu helfen. Die Frage dabei ist immer, ob man noch Licht sieht und einem schon der letzte kleine Schein ausreicht um weiter zu machen. Jemand der kein Licht mehr sehen will, der geht dann.

    Sicherlich begünstigen auch die Umstände eine solche Handlung. Es ist leichter sich die Kugel zu geben, als langsam durch eine Überdosis Medikamente zu sterben.

    Vorallem sollte man bedenken, dass beim erhängen auch viel schief gehen kann. Man bricht sich nur einen Wirbel, das Seil reißt und man ist querschnittsgelähmt. Dann findet dich einer und alles war für die Katz. Dann muss man sich wohl oder über übel doch mit dem auseinandersetzen, wovor man versucht hat zu fliehen. Es it ein zu hoher Preis den man schon nur für den Versuch bezahlt.

    "Selbst der Tod ist nicht umsonst !"

    "Warum ?"

    "Er kostet dich das Leben!"

    ------------------

    Ich glaube die Frage wann jemand wirklich tot ist kann niemand beantworten. Das ist so als würde man versuchen rauszufinden, was passieren würde, wenn die Atomarebewegung 0 erreicht. Demnach müsste die Hölle zufrieren ^^.

    LG Pericardium

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  11. Um damit auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen, ich persönlich denke und weiß, dass der Mensch viel mehr ertragen kann, als er vielleicht glaubt...der eine mehr, der andere weniger - je nach Persönlichkeit, Umstand, etc. ...auch wenn wir für eine Zeit den Boden unter den Füßen verlieren und einfach nur fallen - irgendwann ergibt das einen Sinn und die Hoffnung ist wieder da. Selbst wenn eine Situation noch so schlimm ist und weh tut, ein Ende ist auch immer ein neuer Anfang :)

    Wann wir wirklich tot sind, werden wir wahrscheinlich erst erfahren, wenn unsere eigene Uhr irgendwann abgelaufen ist.

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  12. Ich glaube das tatsächliche Potential, welches ein Mensch besitzt wird durch bestimmte Faktoren heruntergesetzt, so dass es nur einen theoretischen Wert bildet. Der faktische Wert ist nunmal der, der mit allen Faktoren abgegolten wurde. Somit liegt die Schwelle meistens unter dem eigentlichen Wert.

    Somit kann es einem nunmal passieren, wenn er diesen Punkt überschreitet, sich das Leben nimmt. Auch wenn er wesentlich mehr aushalten würde, nur momentan wurde es ihm/ihr zuviel.

    Die Erkenntnis, dass ein Ende auch ein Anfang bedeutet, besitzt nicht jeder Mensch.

    Das erste was ein Mensch diesbezüglich lernt, ist das die Wurst zwei Enden hat. Aber wenn sie gegessen ist, gibt es keine Zweite dadurch ^^.

    MfG Pericardium.

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  13. Ich bin halt ein begnadeter Optimist ^^ - manchmal ein Fluch, nur es geht immer weiter.

    *lach* wie bekomm ich das Bild der Wurst jetzt wieder aus meinem Kopf?

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  14. Vielleicht probierst du mal was vom Fleischsalat ? Eventuell hilfts =)

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  15. Bäääääh...dann hab ich Wurst im Kopf und Fleischsalat in mir drin. NEE NIEMALS NICHT! Das sind doch nur Abfälle in Kombination mit leckeren Geschmacksverstärkern...außerdem sehe ich gern, was ich esse ;)

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  16. Joa ich besuche die Kuh bevor sie bei mir auf den Teller landet, auch nochmal und streichel sie ein wenig *lach*.

    MfG Pericardium

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  17. Alles andere hätte mich jetzt auch maßlos enttäuscht ;) *lach*

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  18. Tja das ist mein Sarkasmus, ich bin stolz drauf, dass ich ihn habe ... jawohl. *smile*

    MfG Peri

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Ein Hinweis. Ein Blog gehört nur dem Schreiber und ist für ihn der Ort, um alles abzuladen - egal ob nichtssagend, reflektiert, unreflektiert, gewichtig, emotional, scheisse oder sonst was. Ein Blog ist auch ein bisschen als Zugang zu den Gedanken eines Menschen zu sehen, d.h. es ist ein Privileg mitlesen zu dürfen.