Samstag, August 02, 2008

Fahrende Züge kann man nicht aufhalten

"geh wohin dein Herz dich trägt!" ein Satz, der wunderbar auf Bücher und Filmplakate passt. Jenseits von Literatur und Hollywood gibt es aber noch diesen Graubereich, in dem man sich auch fragen muss, was langfristig Sinn und glücklich macht und auch, wo der Egoismus tolle Partys feiert und man mehr auf sich selbst achtet als auf den anderen. Wenn man sich eine Weile in diesem Graubereich aufhält, dann trifft man Entscheidungen, die sich absolut richtig anfühlen und dennoch erfordert es enorm viel Kraft, diese Entscheidung auch zu leben und durch den Alltag zu tragen.

Das war das erste Mal, dass mir jemand einen Schlusspunkt in die Hand drückt und mir schlägt die Traurigkeit darüber schön regelmässig hammerhart ins Gesicht. Eine komplett neue Variante. Don't it always seem to go, that you don't know what you want til it's gone.

Ich stehe mir, in altbekannter weise, ganz grandios selbst im Weg. Aber solange ich mir selbst im Weg stehe, kann ich niemand anderen dazu einladen, mich zu begleiten. Das wäre unfair - hochgradig nicht in Ordnung. Ihm geht's nicht anders - das weiß ich - wie heißt es so schön? Falscher Zeitpunkt!?

Fahrende Züge kann man nicht aufhalten. Nur muss jeder Zug irgendwann einmal in einem Bahnhof halten - wir hatten beide eine Millisekunde gedacht, wir wären in den Bahnhof eingefahren.

Ich bin scheinbar ein Zug ohne Fahrer und ohne Passagiere, der noch dazu nicht weiss, wohin er fährt.

Wie schön war die Zeit, in der mein Leben absolut geordnet war oder die Zeit in der Männer gerade keine grosse Rolle spielten und wenn doch, dann waren sie weit weg oder gerade unerreichbar und stellten somit auch keine Gefahr da. Auf welchem verdammten Gleis fährt der Zug dorthin zurück? Und warum bekomme ich den einen Bahnhof nicht aus dem Kopf?

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